pts20030131003 Tourismus/Reisen, Politik/Recht

Gewerbeverein: Welche Daten landen denn noch in US-Computern?

US-Behörden wollen von Airlines immer mehr Auskünfte über USA-Besucher


Wien (pts003/31.01.2003/08:10) Das Rechtsverständnis der USA ist uns im "alten Europa" bisweilen fremd. Schon lange vor dem 11.9.2001 wurden wir - seit einem britisch-amerikanischen Geheimabkommen aus 1947 - durch das Abhörsystemsystem Echelon wirtschaftlich geschädigt. Airlines - welchen Herkunftslandes immer - sollen jetzt von den "lieben Gästen" noch mehr Informationen an US-Behörden weiterreichen. Ein Zustand den der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) bei allem Verständnis für US-Neurosen vehement ablehnt!

Es gibt nun den Wunsch der USA, einen Zugriff auf das Passenger Name Record System zu bekommen. Das ist ein Informationssystem der einzelnen Fluggesellschaften und hat mit einer Feststellung der Identität überhaupt nichts zu tun. Die "genötigten" Airlines sehen das als Bruch des Geschäftsgeheimnisses.

Dabei geht es um die Auslastung der Linien, die Zahlungssysteme, die jeweilige Kreditkartennummer des Fluggastes, ob jemand vegetarisch essen will, wie oft er fliegt, wohin er fliegt, etc.. Man verlangt von US-Seite Auskunft über das individuelle Reise- und Zahlungsverhalten.

Man weiß, dass die Amerikaner, was die Weitergabe von Informationen an andere Stellen betrifft, sehr großzügige Regelungen haben. Wer dann alles Zugriff hat, darauf hätten wir in Europa überhaupt keinen Einfluss mehr.

Der ÖGV fordert daher, dass die nationalen europäischen Regierungen, insbesondere aber die EU mit aller gebotener Deutlichkeit klarmachen, dass US-Behörden kein Recht haben, auf europäische Systeme zuzugreifen, in denen Daten enthalten sind, die über reine Identifizierungskriterien hinausgehen.

Natürlich bleibt es jedem Bürger unbenommen, das System auszutricksen, in dem der die USA meidet. Es soll aber Menschen geben, die beruflich dort zu tun haben. Darüberhinaus wird ökonomischer Druck auf Airlines ausgeübt, da ja bereits die Drohung besteht, Landerechte im Fall der Verweigerung der Informationsweitergabe zu canceln.

Wir nehmen in Europa zur Kenntnis, das die Amerikaner über uns alle Daten für ihre Profiler sammeln. Das sind jene Polizisten, die hierzulande aus wenigen Verdächtigen den Täter herausfischen - in USA ist somit jeder "Gast" verdächtig!

Dafür reagiert man gerne mit einer herzhaften DNA-Speichelspende!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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