pts20030207008 Politik/Recht, Medizin/Wellness

Gewerbeverein: Bitte bald Substanzielles zur Gesundheitsreform

Nur Wettbewerb und Eigenverantwortung sanieren das System, nicht Generika


Wien (pts008/07.02.2003/09:25) Deutschlands SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hat unter dem Druck der wirtschaftlichen Schieflage mutige und innovative Eckpunkte zur deutschen Gesundheitsreform vorgestellt - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Bei den Veränderungen - die einmal nicht unter dem Generalmotto laufen: "Haut' die bösen Pharmamultis" - geht es unter anderem um die Stärkung der Stellung des Hausarztes, die Einführung einer Patientenkarte, Anreize für Wettbewerb unter Ärzten und Kliniken sowie Bonussysteme, die gesundheitsbewusstes Verhalten belohnen. Ziel der Reform ist es, dauerhaft Geld einzusparen und gleichzeitig die Versorgung der Patienten zu verbessern.

Dass man dafür - Gesundheit ist ein zu wichtiger Wert - ein unabhängiges "Zentrum für Qualität in der Medizin" braucht, versteht sich von selbst.

Was fällt der österreichischen Schwesterpartei SPÖ zur Gesundheitsreform in ihrem 12 Punkte Programm zu diesem Thema ein:
* Vereinbarung messbarer Gesundheitsziele
* Gleiche Beiträge und Leistungen für alle Versichertengruppen
* Neuordnung der Selbstbehalte und Aufhebung der Ambulanzgebühr
* Verbreiterung der Beitragsbasis - wertschöpfungsorientierte Bemessung
* Strafrechtliches Verbot des reproduktiven Klonens!

Was fällt der künftigen Kanzlerpartei dazu ein (ÖVP-Reformprogramm für Österreich vom 6. Januar 2003):
* "Weiters sollen alle Gesundheitsinstitutionen auf Länderebene vernetzt werden sowie eine bessere Kooperation zwischen Kranken- und Unfallversicherung mit dem Ziel der Zusammenlegung der Träger erreicht werden.
* "Einheitliche Selbstbehalte mit Lenkungseffekten" sowie "Einsparungen bei der Sozialversicherungsverwaltung und den Medikamentenpreisen".
* Und vor allem das Klonverbot, da ja die Raelianer so erfolgreich waren!

Wer nicht den Wettbewerb unter den Anbietern - den Ärzten - und die Selbstverantwortung der Versicherten über Bonussysteme einführt, der geht den falschen Weg. Wer immer nur die Pharmabranche prügelt, im Übrigen auch. Kein Aktionär schießt für Innovationen Geld zu, wenn es sich sicherer und billiger über Generika verdienen lässt - und das ist nun einmal Stillstand beim Fortschritt: Wer will schon auf dem Stand von 1990 behandelt werden?

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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