pts20030210006 Politik/Recht, Bildung/Karriere

Gewerbeverein: Pfuschen die Wiener AMS-MitarbeiterInnen?

Die doppelt so hohe Krankenstandsrate der BeamtInnen legt den Schluss nahe!


Wien (pts006/10.02.2003/08:57) Wenn im Wiener Arbeitsmarktservice die Krankenstandsrate doppelt so hoch ist, wie in dem von diesem Amt verwalteten privatwirtschaftlichen Arbeitsmarkt, dann hätte schon längst eine Analyse vorgenommen werden müssen - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Die provokante These, dass die AMS-MitarbeiterInnen mit ihren nahezu zehn Prozent Krankenstandsrate - doppelt so hoch wie in der Wirtschaft - pfuschen, ist abwegig. Die Performance dieser Behörde liegt am unteren Ende aller heimischer Bundesländer - Pfuscher sind ja meist nicht so schlecht in der Arbeit.

Besorgnis erregt demnach beim ÖGV das Faktum, dass genau jene Leute, die den Betroffenen und vor allem der Wirtschaft helfen soll, Arbeitslose raschest wieder in einen Job zu bringen, selber lieber krankfeiern. Mit solch einer Einstellung ist es klar, dass Wien seine Arbeitmarktprobleme nie in den Griff bekommt.

Darüberhinaus darf die Wirtschaft ja wohl von einer zur Hälfte von ihr alimentierten Behörde erwarten, dass sie das tut, wofür sie um teures Geld bezahlt wird. Dessenungeachtet schaut die hilflose Wiener AMS-Landesgeschäftsführerin bereits mindestens seit einem Jahr paralysiert dem Dolce far niente der KollegInnen zu.

Krankenstandsskandale in den geschützten Werkstätten des öffentlich-rechtlichen Sektors kommen zwar in regelmäßigen Abständen ans Tageslicht. Vor etwa genau einem Jahr verlangte Noch-Sozialminister Haupt eine Klärung dieser Sozialbetrugsfälle in der Pensionsversicherungsanstalt. Vor kurzem wurde erst wieder in Statistiken dargestellt, dass Beamte wesentlich länger und signifikant häufiger krankfeiern, als Mitarbeiter in der Privatwirtschaft.

Dem ÖGV liegen keine aktuellen Umfragwerte der Meinung der Österreicher über den Beibehalt der Pragmatisierung vor. Überträgt man das Ergebnis der deutschen NFO-Infratest-Umfrage (28.-30.1.2003) zum Thema Abschaffung des Beamtentums - der Wurzel von schamlosem Sozialschmarotzertums - dann sind 72 Prozent der Deutschen für dessen Abschaffung. Die 22 Prozent-Neinsager (der Rest hat dazu keine Meinung) ist wahrscheinlich genau jener Bereich, der im geschützten Sektor arbeitet oder deren dazugehörige Angehörigen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
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