pts20030212001 Politik/Recht, Bildung/Karriere

Gewerbeverein meint, dass wir für den Charme unserer Regierungen fest zahlen

Ministerlehrlinge und Auslaufminister sind ein wahrhaft teurer Luxus


Wien (pts001/12.02.2003/08:05) Bedenkt man, dass etwa die amtierende Vizekanzlerin eine Einschulungszeit von einem halben Jahr hatte und nun seit fast einem halben Jahr ein teures Auslaufmodell ohne fixiertem Ablaufdatum ist, dann bleibt als Fazit, dass wir für Riess-Passer für genau zwei Jahre Regierens (von Herbst 2000 bis Herbst 2002) bis weit ins Jahr 2004 (inklusive Einjahresabfindung) ihr Gehalt bezahlen - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Viereinhalb Jahre Gehalt einer Vizekanzlerin für weniger als die halbe Tätigkeitszeit ist Tribut an charmante Lösungen. Eine derart charmante Lösung streben wir nun wieder an, wenn schwarz-grün Realität wird. Da nur eine einzige potenzielle Kandidatin der Grünen Erfahrung mit der Führung großer Verwaltungseinheiten hat, wird die charmante Lösung auch eine teure sein. Damit gibt aber der ÖGV keinerlei Wertung zu einer derartigen Regierungsform ab.

Der ÖGV hat schon in der Vorwahlzeit eine Regierung verlangt, die aus Mitgliedern mit Verwaltungserfahrung besteht. Das muss nicht unbedingt alles auf eine schwarz-rote Koalition eingrenzen. Aber die Hilflosigkeit etwa der drei Ministerlehrlinge im Infrastrukturministerium hat uns doch eine Menge Geld gekostet.

Betrachtet man die deutsche Situation, so hat bis dato nur der Grüne Joschka Fischer in der Publikumsgunst punkten können. Der hatte aber auch Ministererfahrung aus Hessen mitgebracht. Dass er uns dann den Jugoslawien-Krieg mit seinem unerfahrenen Kollegen Schröder einbrockte - beide wurden von der US-Administration genötigt, die Aktion binnen 15 Minuten zu sanktionieren - war ja auch für uns ein teures Ergebnis von im Regieren vollkommen Unbedarften.

Charme ist im Zeitalter der Inszenierung sicher ein Wert für die Spaßgesellschaft. Die meisten Steuerzahler wollen allerdings eine handelnde und nicht eine charmante Regierung. Insbesondere wenn wir uns mit 52,4 Prozent Abgabenquote - nach Eurostat-Messung - die viertteuerste Regierungsform innerhalb der EU leisten. Mit Ministerlehrlingen und Auslaufministern wundert sich der Steuerzahler nicht mehr, dass er - unter anderem - bis in den Juli hinein die St. Moritzer Kempinski-Suiten der paralysierten - allerdings charmanten - Vizekanzlerin bezahlt, bevor er überhaupt sein eigenes Geld ausgeben darf.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
|