pts20030410004 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Gewerbeverein: Deutsches Dosenpfand ist der Flop des Jahrhunderts

Weder Lenkungs- noch Behübschungseffekt, sondern Konsumeinschränkung folgt


Wien (pts004/10.04.2003/08:10) Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) ist stets gegen den Unsinn des Dosenpfandes nach deutschem Muster eingetreten. In Zahlen haben sich die weisen deutschen Gesetzgeber nun ein Eigentor geschossen: Die Steuerausfälle am "Testmarkt" Deutschland betragen seit Einführung des Dosenpfandes 67 Millionen Euro. Das muss ja sogar die heimischen Behörden aufrütteln, deren wichtigstes Ziel Steuererhöhungen bei gleichzeitiger Serviceeinschränkung ist.

Die Deutschen wechseln beim Bier nur ungern von der Dose zur Mehrwegflasche - ergibt eine klare Motivforschung für den nicht unbeträchtlichen Steuerausfall. Da verzichtet man lieber gleich aufs kühle Blonde. Nun könnten Gesundheitspolitiker meinen, dass dies ein erwünschter Effekt zur Hebung der Volksgesundheit sein könnte. Mitnichten: Wer dem Bier so leicht adieu sagt, der ist kein Alkoholiker und wenn, dann wechselt er zu harten Getränken. Das wäre dann aber genau das Gegenteil des erwünschten Ziels.

Der ÖGV tritt stets dafür ein, Gesetzesfolgen systemisch vor Gesetzwerdung professionell zu prognostizieren. Beim Dosenpfand ergibt sich nun ein zweifelhafter Erfolg:

* Die Steuerleistung geht zurück!

* Die Wirtschaft wird getroffen - noch mehr Konsumverzicht ist bald nicht mehr erträglich.

* Gesundheitspolitisch drängt man Alkoholabhängige zu harten Getränken!

* Und ob die vereinzelt leere Alu-Dose auf der Straße das Auge mehr stört, als die ach so notwendigen Polit-Ständer in den permanenten Vorwahlzeiten oder die sonntäglichen Zeitungssbehälter, ohne deren hochqualitativer Inhalte - unseren heißgeliebten Qualitätszeitungen - die Meinungsfreiheit in diesem Lande erheblich gefährdet wäre, ist hinterfragenswert!

Zusammengefasst: Das Dosenpfand bringt lediglich Unannehmlichkeiten für den Konsumenten - es bringt der Steuer nichts, der Volksgesundheit ebensowenig und für die betroffenen Wirtschaftszweige kann sie existenziell bedrohlich sein. Darum lasst bitte die Finger davon!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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