Gewerbeverein wundert sich über seltsame Werbungskosten des KHG!
Wofür wirbt Grasser: Dass man bei ihm Steuer zahlen darf oder für die Wahl!
Wien (pts003/12.06.2003/08:00) Wenn es stimmt, dass KHG für eine einzige "Roadshow" vor Vertretern der heimischen Wirtschaft Steuerausgaben in der Höhe von 2,3 Millionen Euro tätigte, dann muss endlich einmal gehandelt werden. Cocktails, Lichtshows und Brötchen ließ das inhaltsleere PR-Genie auf Kosten der Bürger dieses Landes auffahren. Bei dieser Show trat Grasser bundesweit in Casinos, Opernhäusern und Kunsthallen auf, um "in den Dialog mit der heimischen Wirtschaft" zu treten. Allein die Werbeagentur kassierte für diese Auftritte vom Staat rund 313.000 Euro. Dem Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) platzt langsam der Kragen.
Vergleicht man die Aktivitäten des "Anwaltes der Steuerzahler" von eigenen Gnaden mit den beiden VwGH-Urteilen vom 26.9.2000, die sich mit Bewirtungsspesen von Rechtsanwälten befassen, dann liegt der Fall Grasser eindeutig. Nachdem Grasser keine Leistungsinformation bei seiner Roadshow liefern konnte - welche Leistung hat er denn erbracht? - handelt es sich um bloße Kontaktpflege. Beide Urteile sehen aber eine solche nicht als Werbungskosten. War es Wahlkampf, dann wird der Steuerzahler jedenfalls über gesetzliche Regelungen diesbezüglich zur Kasse gebeten. Dann ist wohl ins falsche Säckel gegriffen worden!
Grasser erzählte auf seinen Roadshows mit der ihm arteigenen wundersamen Eloquenz, vom tollen Geniestreich der Eintagsfliege "Nulldefizit". Dazu der anerkannte Steuerexperte der Kammer der Wirtschaftstreuhänder Prof. Karl Bruckner: "Die Steuer, die sich der Finanzminister 2001 zur Erreichung des Nulldefizits aus der Wirtschaft abgezogen hat, muss er den Betrieben jetzt zurückgeben. Das sind die Nachwehen der Nulldefizitpolitik 2001."
Im vergangenen Herbst und im Frühjahr haben fast alle Betriebe ihre Steuererklärung für 2001 eingereicht. Da 2001 das erste Jahr mit einer schlechten Konjunktur gewesen ist und die Gewinne zurückgegangen, jedoch gleichzeitig pauschal höhere Steuervorauszahlungen kassiert worden sind, kommt es nun zu Korrekturen: Der Fiskus erhält weniger Nachzahlungen und muss zu viel bezahlte Steuer zurückzahlen. Gleichzeitig werden auf der neuen Basis die Vorauszahlungen für das laufende Jahr herabgesetzt.
Für diese Nullleistungsinformation über die "Mogelpackung 2001" durften sich die Wirtschaftstreibenden mit Brötchen aus eigenem Steuergeld laben. KHG ist wohl ein begnadetes PR-Genie; Kabarettisten gibt es allemal bessere.
Also weder Leistungsinformation noch Unterhaltungswert! Und dafür wurde unser gutes Steuergeld verbraten!
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