Gewerbeverein: Prominentes Regierungsmitglied mit sonderbarer Meinung
Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen Privat-Pensionen und öffentlichen
Wien (pts003/21.08.2003/08:25) "Ich glaube, man sollte bei allen Maßnahmen, die man vorschlägt, immer von der Gerechtigkeit ausgehen. Wieso ist es bei Beamten, die mehr Pension haben, gerecht, und bei dem Generaldirektor einer Bank, der auch mehr Pension hat, verlangt man nichts? Einseitig immer nur bei den Beamten fordern und bei den anderen kann man es nicht machen - ist das gerecht?" So sprach zum Solidarbeitrag von Spitzenbeamten die Fraktionsführerin der Lehrerriege in der Bundesregierung - sozusagen die Oberlehrerin Gehrer - in einem Zeitungsinterview.
Da muss der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) auch bei einer gelernten Lehrerin doch wohl ein paar Denkanstöße setzen - um Gerechtigkeit zu wahren!
* Der Bankdirektor arbeitet in keinem geschützten Bereich - ist er unfähig, wird er hoffentlich abberufen.
* Banken sind im Gegensatz zum öffentlich-rechtlichen Bereich keine Monopole. Ist jemandem aus dem Kunden- oder Aktionärskreis ein Vorstandsmitglied zu teuer, dann kann er ja wechseln bzw. es bei der Hauptversammlung sagen. Zuletzt sah man das sehr deutlich bei der Stronach-Story im Fernsehen! Es scheint somit ein gewisser Marktwert bei Direktoren zu bestehen. Überziehen sie, sind sie weg vom Fenster.
* Überhöhte Beamtenpensionen berappt der Steuerzahler. Er kann sich dagegen nicht wehren. Und wie Beamtenpensionen gehandhabt werden, wurde erst wieder zuletzt bei der ÖBB sichtbar. Wenn somit ein prominentes Regierungsmitglied nicht zu unterscheiden in der Lage ist, was im öffentlich-rechtlichen Bereich angemessen ist, stimmt dies mehr als nachdenklich!
Der ÖGV stellt zur Frage von privaten Zusatzpensionen grundsätzlich fest: Was ein privater Arbeitgeber für die Altersvorsorge zu zahlen bereit ist, ist gänzlich dessen Angelegenheit. Aber wahrscheinlich hat die Frau Lehrer, die ja noch nie in der Privatwirtschaft arbeitete, im Kopf, dass es ja so gut wie keinen Bankdirektor gibt, der nicht Dank parteipolitischer Zugehörigkeit dies geworden ist!
Mit dieser Perspektive hat die Bundesministerin wieder einmal nachdrücklich die wirtschaftsfeindliche Denke der Bundesregierung zum Besten gegeben. Und sie hat bestätigt, dass sich kein noch so rescher Minister mit seiner leitenden Mitarbeiterschar anlegt. Dann wäre er/sie nämlich furchtbar aufgeschmissen!
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