pts20030901008 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: "Der Fall Semperit" führt direkt zu Konsum und ÖBB!

Ein ÖGB-Buch zur rechten Zeit, zeigt, wie Gewerkschafter am eigenen Ast sägen!


Wien (pts008/01.09.2003/09:03) "Das Beispiel Semperit hat deutlich vor Augen geführt, wie internationale und weltweit agierende Konzerne heute agieren". Dieser allererste Satz des Buches "Ohne jede Chance - Der Fall Semperit" stammt von ÖGB-Präsident Verzetnitsch, dem vor lauter "Agieren" offenbar die Worte abhanden gekommen sind.

Das gerade im ÖGB-Verlag erschienene Buch zeigt eines sehr deutlich: Wie Gewerkschaften und Betriebsräte gegen ein Unternehmen arbeiten - um dann, wenn dieses "den Bach runter ist", ihr furchtbares Schicksal zu beweinen!

Mag schon sein, dass ein Unternehmensvorstand ein optimales Ergebnis hereinfahren muss - sogar eine Non-Profit-Organisation sollte für schlechte Zeiten vorsorgen - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV)

Stolz verkünden die Autoren - allesamt aus der ÖGB-Ecke - wie der Widerstand - schon in CA-Eigentümerzeiten - mannhaft organisiert wurde. Da streiken etwa 1978 477 Reifenwickler, weil die Umstellung von Textil- auf Stahlgürtelreifen mehr Konzentration und Präzision abverlangt. Es ging um läppische 1000.- öS! - damals ein ansehnlicher Betrag. 450 Schilling erstritten sich die Wickler!

Alleine an diesem Beispiel - das Buch ist voll von überzogenem Anspruchsdenken und der Vorstellung, dass nur ein Semperitler als einziger auf der Welt Reifen herstellen könne - spannt sich der Bogen über den Konsum bis hin nun zur ÖBB.

Was übrig blieb: Letztendlich verloren die Semperitler ihre Jobs und die Mitarbeiter des Konsums arbeiten heute - glücklich - bei jenen Firmen, die damals die Insolvenzmasse übernahmen. Auch bei der ÖBB - abgesicherter durch Einzelverträge - wird der Ablauf nicht anders sein.

Jene Semperit-Wickler, die damals 450.- öS pro Monat mehr in der Tasche hatten, kommen - soferne nicht schon in Pension - mit dem Arbeitslosenentgelt oder der Notstandshilfe aus. War es das wirklich wert gewesen?

Wenn Verzetnitsch sich schon im ersten Satz des ÖGB-Buches vor lauter Agiererei förmlich überschlägt, dann möge er doch nachdenken, wer bei Semperit, Konsum und ÖBB der Agitator war oder noch immer ist!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
|