Gewerbeverein hofft, dass der Kukacka auf ÖBB-Kennzeichen kein Omen ist
Wenn die ÖBBler ihre Überstunden verweigern, schaden sie sich nur selbst
Wien (pts003/27.08.2003/08:10) Das Wort Kukacka aus dem Tschechischen übersetzt, heisst Kuckuck. Im Wirtschaftsleben ist der Kuckuck ein klarer Begriff. Er wird vom Gerichtsvollzieher auf pfändbare Gegenstände geklebt, die im Besitz des Schuldners bleiben. In Wahrheit ist der Kuckuck natürlich das Bundeswappen.
Die Bundesbahnen, wie auch die Post-Nachfolgeunternehmen führen auf ihren amtlichen Kfz-Kennzeichen noch immer den Bundesadler, obwohl sie Mitte der 90iger aus der Hoheitsverwaltung ausgegliedert wurden. Das wird doch kein böses Omen im Sinne des Pfändungssymbols sein!
Die Metapher ist aus mehreren Gründen pikant:
* War es doch Kukacka, der der ÖBB quasi Pleitestatus zusprach.
* Es kommt aber auch deutlich zum Ausdruck, dass alle ÖBB-Kfz eindeutig dem Steuerzahler gehören. Und noch nicht Herrn Haberzettel und seinen Schutzbefohlenen (48.000, die immerhin eine Unterstützung von 2.000 Personalvertretern brauchen!). Ganz schön schwach die Mannschaft!
Schwach wird die Mannschaft allerdings werden, wenn ihre Überstunden - das sollen ja laut Arbeitsrechtler Mazal jene sein, die nach der sechsten Arbeitsstunde pro seltenem Arbeitstag anfallen - durch Teilstreik nicht mehr ausbezahlt werden. Da werden einige hundert EUR weniger am Lohnkonto bleiben.
Wenn Haberzettel - was noch nicht passierte - mit totalem Streik droht, dann sollte er sich vorweg mit dem Metallerstreik in den fünf neuen deutschen Ländern vertraut machen. Es gibt ja Streiks, die nicht unbedingt uneingeschränktes Wohlgefallen beim Bürger auslösen. Gerade ein ÖBB-Streik könnte da rasch ins Leere laufen. Der blöde Steuerzahler hat ja zwischenzeitlich mitbekommen, dass er für Superprivilegierte jährlich 540 EUR berappt. 1999 - vor Antritt der ÖVP/FPÖ-Regierung - waren dies ja noch lächerliche 326 EUR!
Aus dieser Perspektive rät der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) den Verhandlern auf Regierungsseite, hart zu bleiben. Es wird keinen Überstunden-streik und schon gar nicht einen ÖBB-Streik geben. Rückzieher - wie jener von Kukacka in der ZiB2 am 25.8. - sind da nicht angebracht. Er sprach, dass in bestehende ÖBBler-Rechte nicht eingegriffen wird. Das wird er leider vergessen müssen. Die Toleranzgrenze des Bürgers ist endgültig ausgereizt!
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