pts20040127019 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

FMK-Barmüller: "Mobile Notrufsäule Handy" macht das Leben sicherer

Forum Mobilkommunikation präsentiert Fakten zur Nutzung von Handys in Notfällen


Wien (pts019/27.01.2004/12:04) "Mit dem Aufbau flächendeckender Mobilfunknetze in Österreich hat das Handy eine wichtige und unverzichtbare Funktion als Lebensretter übernommen", erklärte Thomas Barmüller, Geschäftsführer des Forums Mobilkommunikation, heute anlässlich eines Vortrags beim IIR-Jahreskongress "Mobilfunkmarkt 2004" in Wien und präsentierte Fakten über die Nutzung von Mobiltelefonen in Notfällen. Welche Rolle die "mobilen Notrufsäulen" für die über 6,8 Millionen Handyuser im Fall der Notrufalarmierung spielen, das hat das Forum Mobilkommunikation bei der Wiener Rettung erhoben sowie bei Rettungsorganisationen im ländlichen Bereich und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im gesamten Bundesgebiet nachgefragt.

Studie zur Notrufalarmierung bei der Wiener Rettung belegt: Das Handy ist ein Lebensretter

Im Rahmen der Studie "Lebensrettung durch das Handy" untersuchten Univ. Prof. Dr. Christian Wolf und Dr. Silke Albrecher von der Klinischen Abteilung für Arbeitsmedizin an der Medizinischen Universität Wien im Zeitraum Oktober bis Dezember 2003 bei der Wiener Rettung eingehende Anrufe (Berufungen). Ausgewertet wurden u.a. Berufungsart, Berufungsursache, Geschehensorte, Patientenalter und Notarztdiagnosen. Als Datenbasis wurden 1117 Berufungen gewählt, bei denen akute Erkrankungen und Verletzungen mit hohem Schweregrad vorlagen, d.h. zumindest akute Lebensgefahr nicht auszuschließen war:
69% der Anrufe erfolgten über das Festnetz, 29% über das Handy und 2% über öffentliche Telefonanlagen. Bei akuten Erkrankungen, die fast 94% der Berufungen ausmachten, belief sich der Handyanteil auf beachtliche 27%, und das, obwohl 80% aller Anrufe in Wohnungen getätigt wurden, die fast durchwegs über Festnetzanschlüsse verfügen. Hoch einzuschätzen ist dieser Anteil auch deshalb, weil fast zwei Drittel der akut Erkrankten über 60 Jahre alt waren, eine Altersgruppe, in der die Nutzung mobiler Kommunikation weniger verbreitet ist als bei Jüngeren.

Deutlich zugunsten des Handys fällt die Untersuchung von Notfallverständigungen bei Verletzungen aus. Hier gingen 54% der Alarmierungen auf das Konto von Handys, 37% erfolgten über das Festnetz und 9% über öffentliche Telefonanlagen. Besonders bei Geschehensorten wie Verkehrsflächen und im freien Gelände überwog naturgemäß die Berufung über das Handy. Statistisch signifikant ist, dass sowohl nach akuten Erkrankungen als auch nach Verletzungen im Fall der Handyberufung die Anzahl der Todesfeststellungen nach Eintreffen der Rettung deutlich geringer ist: Bei Verletzungen ist das sogar nur ein Drittel im Vergleich zu Berufungen über das Festnetz. Ein Faktum, das entscheidend durch den Zeitgewinn bei der Verständigung über das mobile Sicherheits-Netz zu erklären ist.

Mehr als zwei Drittel der Notfallalarmierungen bei Freiwilligen Feuerwehren, Bergrettung, Wasserrettung und Gendarmerie kommen über das Handy

Im Rahmen einer OGM-Telefonumfrage wurden in ganz Österreich in Gemeinden bis 5000 Einwohner Vertreter von Rettungsorganisationen befragt, welchen Anteil das Handy bei Notfallalarmierungen hat. Freiwillige Feuerwehren, Berg- und Wasserrettungen und Gendarmerie schätzten den Anteil des Handys bei der Erstalarmierung in Notfällen auf durchschnittlich ca. 68 %. Als wesentliche Vorteile der Handyalarmierung wurden der Zeitgewinn durch schnelle Verständigung, die örtliche Flexibilität, die Möglichkeit, via Handy Anweisungen zur Erstversorgung zu geben, sowie die bessere Planbarkeit von Einsätzen angegeben.

Ärztinnen und Ärzte halten Mobilfunkversorgung für sinnvoll

Eine Umfrage bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im gesamten Bundesgebiet ergab, dass bei diesen ca. 45% aller Notrufe via Handy eingehen. 96% aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte besitzen ein Handy, das 68% von ihnen häufig im Beruf nutzen. Die Frage "Halten Sie den Einsatz und den flächendeckenden Ausbau der Mobilkommunikation im Hinblick auf eine gute medizinische Versorgung der Bevölkerung für sinnvoll?" beantworteten mehr als drei Viertel der Befragten mit "ja, sehr sinnvoll" bzw. "ja, eher sinnvoll". Für Thomas Barmüller ist das ein klares Votum: "Ärztinnen und Ärzte schätzen aus eigener Erfahrung die Vorteile des Handys in Notfällen. Mobile Kommunikation ist nicht nur eine sichere Technologie, sie macht auch unser Leben sicherer."

Gemeinde beschließt Resolution für Mobilfunkversorgung

Den Wert flächendeckender Mobilfunknetze erkennen auch immer mehr Gemeinden. Als Beispiel legte Barmüller eine aktuelle Resolution des Gemeinderates in Halltal im Bezirk Bruck an der Mur vor, in der die Mobilfunkbetreiber "um dringenden Ausbau bzw. Errichtung von Mobilfunkanlagen" ersucht werden. Wörtlich heißt es in der Begründung der Resolution: "Das Gemeindegebiet von Halltal umfasst eine Fläche von 74,48 km^2 und weist einen Waldanteil von ca. 80 % auf. Die Gemeinde Halltal wird einerseits jährlich von Tausenden Wanderern, Fußwallfahrern, Mountainbikern und Tagestouristen besucht, andererseits sind die mit der Waldarbeit Beschäftigten naturgemäß einem großen Berufsrisiko ausgesetzt und es stellt daher die Unterversorgung bzw. gänzliche Nichtversorgung der mobilen Kommunikationsmöglichkeiten ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar."

Forum Mobilkommunikation

Das Forum Mobilkommunikation (FMK) ist die Brancheninitiative aller österreichischen Mobilfunkbetreiber, der Mobilfunkindustrie und des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Es beschäftigt sich intensiv mit dem Thema "Mobilfunk und Gesundheit" und mit allen Fragen, die mit dem Aufbau der österreichischen Mobilfunknetze zusammenhängen.

Wien, am 27. Jänner 2004

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(Ende)
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