pts20040121008 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

FMK-Barmüller: EU-Kommission bekräftigt Grenzwertekonzept für Mobilfunk

Vorsorgemaßnahmen geeignet, Besorgnis zu erhöhen


Wien (pts008/21.01.2004/09:30) "Die Grenzwerte für Mobilfunk basieren auf gründlichen wissenschaftlichen Ergebnissen und sind sicher. Das Regelwerk stimmt", sagte Heinz Zourek, stellvertretender Generaldirektor der EU-Generaldirektion Unternehmen in seiner Rede auf der seit gestern in Brüssel laufenden internationalen Mobilfunk-Konferenz "Health, Environment, Society", die von EU-Kommission, Mobile Manufacturers Forum (MMF) und GSM-Association veranstaltet wird. Die Kommission beabsichtige daher nicht, das 1999 beschlossene Grenzwertekonzept zu ändern.

"Die Bekräftigung des von der EU empfohlenen Grenzwertekonzepts für Mobilfunk ist wichtig. Die seit 1999 durchgeführten wissenschaftlichen Arbeiten bestätigen den bisher verfolgten Ansatz. Diese Erkenntnis muss endlich auch in Österreich politisch zur Kenntnis genommen werden", sagte Thomas Barmüller, Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation (FMK) in einem Pressegespräch am Rande der Brüsseler Konferenz.

Die Kommission werde dennoch auch weiterhin die Besorgnis von Teilen der Öffentlichkeit ernst nehmen: "Besorgte Menschen haben das Recht, diese Besorgnis auszudrücken", so Zourek. Die Kommission werde in dieser Diskussion auch künftig versuchen, Vertrauen und Transparenz herzustellen, indem sie ihre Entscheidungsgrundlagen über Internet allen zur Verfügung stellt. Es liege nicht im Interesse der Kommission, Information oder deren Verbreitung zu behindern. Sie sei daher auch für alle Vorschläge zu Fragen, die elektromagnetische Felder betreffen, offen: "Wir wollen sicherstellen, dass die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit des Grenzwertekonzepts gewährleistet sind", so Zourek.

Dr. Peter Wiedemann, Direktor der Forschungsgruppe "Mensch, Umwelt, Technik" am Forschungszentrum Jülich und Lehrbeauftragter der Universität Innsbruck, präsentierte Untersuchungen über Risikokommunikation und Risikowahrnehmung betreffend Mobilfunk. Diese Untersuchungen zeigen, dass mobilfunkkritische Menschen Aussagen, die ihre Meinung bestätigen, stärker beachten als solche, die der bereits gefassten eigenen Meinung widersprechen. Darüber hinaus wirken in allen untersuchten Gruppen warnende Meldungen intensiver und nachhaltiger als solche, die die Sicherheit des derzeit geltenden Grenzwertekonzepts bestätigen.

Vor diesem Hintergrund werden durch Vorsorgemaßnahmen ohne intensive Kommunikationsmaßnahmen das Gefahrenbewusstsein und die Risikowahrnehmung nicht gesenkt, sondern erhöht: Viele Menschen halten dann die bloß nicht auszuschließenden Risiken gerade wegen dieser Vorsorgemaßnahmen für bewiesen. "Diese Ergebnisse erklären plausibel, warum die Mobilfunkdiskussion immer aufgeregter wird, obwohl die wissenschaftlichen Fakten immer weniger Anlass dazu geben. Es braucht endlich gemeinsame Kommunikationsmaßnahmen der politischen Institutionen, der Mobilfunkbetreiber und der Mobilfunkindustrie, um dieser negativen Entwicklung entgegen zu wirken", so Barmüller abschließend.

Forum Mobilkommunikation
Das Forum Mobilkommunikation (FMK) ist die Brancheninitiative aller österreichischen Mobilfunkbetreiber, der Mobilfunkindustrie und des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Es beschäftigt sich intensiv mit dem Thema "Mobilfunk und Gesundheit" und mit allen Fragen, die mit dem Aufbau der österreichischen Mobilfunknetze zusammenhängen.

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Aussender: Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI)
Ansprechpartner: Mag. Thomas Barmüller
Tel.: (01) 588 39 38
E-Mail: barmueller@fmk.at
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