Gewerbeverein: Aus Biomasse teuren Strom herzustellen, ist Unfug!
Beim Einsatz von "Umwelttechnologien" sollte die Logik nicht aufgegeben werden.
Wien (pts047/26.04.2004/19:50) Neben den grauslichen "Spargeln" in den schönsten Gegenden Österreichs (Großwindanlagen) ist derzeit der "Umweltrenner" Nummer zwei, eine teure Biomassestromerzeugung aufzubauen. Das vom Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) aufgemachte Beispiel möge zeigen, dass nicht alles Sinn macht, was das Vorwort "Bio" trägt.
Mit Biomasse etwa kann relativ effizient und kompetitiv Wärme erzeugt werden (mit einem Wirkungsgrad von rund 85 Prozent). Aber mit Biomasse kann nur mit extrem geringer Effizienz (25 Prozent) und ebenso überzogenen Anlagekosten plus Brennstoff, Strom erzeugt werden.
Der heimische Wärmebedarf im Kleinverbrauch übersteigt derzeit weit das potenzielle zusätzliche Biomasseaufkommen Österreichs von 100 PJ. Im Jahr 2000 verschlang der Hausbrand 150 PJ allein an fossilen Energieträgern.
Nun wird - so wie bei Strom aus Windgeneratoren - mit höchsten Subventionen wenig, ineffizienter und teurer Biomassestrom erzeugt. Wenn wir ohne diesen Aufwand mit wesentlich besserer CO2-Effizienz eine Beheizung mit Biomasse ausbauen, könnten wir an Subventionen sparen und hätten einen Effekt mit weit höherem Wirkungsgrad erreicht.
Deutlicher ausgedrückt: Mit den in Österreich noch maximal verfügbaren 100 PJ je Jahr Biomasse kann man teuer und ineffizient 25 PJ, das sind gerade einmal sieben TWh Strom erzeugen. Damit verdrängt man - mit hohen Subventionen - neue kostengünstige, umweltfreundliche und hocheffiziente Erdgaskraftwerke, die ein sehr niedriges CO2-Aufkommen aufweisen.
Eine Alternative wäre, umweltbelastende Öl- und Kohleheizungen bei Kleinabnehmern durch Wärme aus Biomasse zu ersetzen. Diese Lösung ist nicht nur wesentlich wirtschaftlicher und effizienter, sondern auch mit einem Vorteil von rund fünf Millionen Tonnen CO2-Einsparungen pro Jahr ungleich geeigneter, den irrealen Kyotoversprechungen wenigstens etwas näher zu kommen als mit dem Ökostromwahnsinn.
Die Politik soll nicht ewig an den Einstellungen der Bürger vorbei arbeiten. Wie schreibt doch Conrad Seidl als Resümee einer brandneuen market-Studie: "Lippenbekenntnisse sind wohlfeil: 82 Prozent der Österreicher sagen, dass ihnen Umweltschutz "sehr wichtig" ist, weitere 18 Prozent nehmen das Thema immerhin "wichtig" - kaum jemand wagt es, sich dem Konsens zu widersetzen und den Umweltschutz als weniger oder gar nicht wichtig einzustufen. Aber wenn's konkret wird, kommt rasch heraus: Rund die Hälfte der Österreicher will keine zusätzlichen Aufwändungen für Klimaschutz tätigen."
Der ÖGV fordert, dass endlich Schluss mit dem Ökoterror gemacht wird. Das beginnt beim merkwürdigen Kyoto-Protokoll, das weltweit niemand einhält, führt über den daraus resultierenden Emissions-(Ablass-)handel und endet (vorläufig) bei Ideen zum Dosenpfand. In diesem Land soll auch noch die Meinung des Bürgers gelten - und der will nicht Umweltschutz um jeden Preis, sondern möglichst den Erhalt seines Arbeitsplatzes. Mit der sauteuren Produktion von Strom aus Biomasse - das wurde wohl eindringlich und exemplarisch dargestellt - geht man jedenfalls am Thema vorbei!
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