ÖGV: Cash + Carry hat Zukunft, war das Ergebnis einer Podiumsdiskussion
Immerhin ist C+C die einzige weltweit verbreitete Handelsform!
Wien (pts052/27.04.2004/22:10) In einer spannenden Podiumsdiskussion im Palais Eschenbach des Österreichischen Gewerbevereins (ÖGV) traf sich die Handels Community, um die Zeitgemäßheit von Cash und Carry zu hinterfragen.
Einleitend und eingehend ging ÖGV-Präsident Kurt Hofer auf die fast schon existenzielle Bedrohung durch Jahresgespräche zwischen Produzenten und immer stärker werdendem Handel ein.
Anbei die wesentlichen Statements der Herren auf dem Podium:
* Franz Xaver Frotzler (Rudolf Holzmann OHG) betonte, dass der frühere Verkäufermarkt nicht mehr existiert. Der Handel muss immer stärker auf die Wünsche seiner Kunden eingehen. Dort nimmt der Anteil der "Preiserotiker" weiter zu. Holzmann hat sowohl in seinem Gastro C&C-Markt als auch in seinem "multikauf"-C&C Markt einen hohen Anteil an Wiederverkäufern und Gastronomen, und kennt daher die Trends genau. Die anderen Gewerbetreibenden schätzen vor allem das "one stop shopping". Der Trend bei C+C zwingt daher, so Frotzler, Einkaufserlebnis, Preis und Convenience in Einklang zu bringen. Dies erfordert noch stärkere Marketinganstrengungen für C+C.
* Christof Kastner von der gleichnamigen Firmengruppe kooperiert mit Holzmann im Lebensmittelbereich. Aber auch der Zustellgroßhandel wird ebenso betrieben, wie die Belieferung von Tankstellenshops. Immerhin hat Kastner hinter Metro im C+C-Segment die zweithöchste Bekanntheit erreicht. Insbesondere verdankt man dies dem gelebten Motto: "Wir helfen Selbstständigen, mit Lebensmitteln Geld zu verdienen". Kastner betonte, dass C+C die einzige global verbreitete Handelsform darstellt.
* Heinz Rödlbach, früher Metro, nun Unternehmensberater splittete die C+C-Klientel in drei Gruppen: aussterbende Handelsbetriebe, eine boomende und von Unternehmensgründungen gekennzeichnete Gastronomie und sonstige Gewerbetreibende. Solange in Österreich der Tourismus Bedeutung hat, wird es auch C+C geben - so Rödlbach.
* Anderer Meinung war da Haubenkoch Toni Mörwald mit seinen zahlreichen florierenden Betrieben. Für den Einkauf darf nicht zu viel Zeit verloren gehen. Er erinnert sich noch an die Anfänge des Mörwald-Imperiums, als der Vater - Weinbauer und Gastwirt - den Ruhetag noch mit Einkaufen ausfüllte. Haubengastronomie verkauft Erlebnisse. Die Einzigartigkeit seiner Zutaten findet er nicht im C+C-Markt, sondern beim Ur-Vermarkter.
* WU-Handels-und Marketingguru Peter Schnedlitz brachte es wie immer auf den Punkt: Es gibt nicht nur Mörwalds! Die Kunden - auch in der Gastronomie - wollen nicht planen. Deswegen wird das Internet mit seinen "famosen" B2B-Plattformen etwa von der Gastronomie nicht angenommen. Die Entscheidung, was heute gekocht wird, trifft der Wirt beim Rundgang durch den C+C-Markt spontan. Dafür ist es allerdings wichtig, noch intelligenter mit den Kunden umzugehen. Das Last Mile Problem ist auch im Handel - wie überall in der Wirtschaft - der Knackpunkt - so Schnedlitz!
Exzellent moderiert von VÖWA-Präsident Walter Fink, fasste dieser die Meinung aller zusammen: Ohne Cash und Carry wird es auch in Zukunft nicht funktionieren!
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