Gewerbeverein: Auch Arbeitslose müssen zumutbar sein, nicht nur der Job
Ein Plädoyer gegen Gepiercte, Tatooisierte & Nabelherzeiger als Arbeitssuchende!
Wien (pts044/28.04.2004/17:01) Es ist wohl hoch an der Zeit, dass sich der Gesetzgeber nun bequemt, die Zumutbarkeitsregeln für Arbeitssuchende so zu gestalten, dass der Berufsschutz - extrem ausgedrückt - für Minister nicht auf weitere Ministerjobs beschränkt bleibt, sondern Bewegung in den Arbeitsmarkt kommt - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).
Zumutbarkeit hat aber auch etwas mit dem Auftreten der Arbeitssuchenden zu tun. "Der Arbeitsvermittlung steht zur Verfügung, wer eine Beschäftigung aufnehmen kann und darf und arbeitsfähig, arbeitswillig und arbeitslos ist", heisst es im Paragraf 7 des Arbeitslosenversicherungsgesetzes.
So manchen Schilderungen von AMS-Mitarbeitern kann man entnehmen, dass bei sehr vielen Arbeitssuchenden die Unzumutbarkeit bereits bei ihrem Auftreten liegt. Es mag zwar cool, individuell oder kreativ sein, sichtbar extrem gepierct oder mit wunderbaren Tatoos versehen, aufzutreten und die Körperpflege bewusst zu vernachlässigen. Dazu gehört aber auch der so sagenhaft wichtige nackte Nabel.
Es wir schon Jobs geben, die Tatoos, Piercings, Körpergeruch oder nackte Nabel aushalten. Für viele Arbeitgeber, die von ihren normalen Kunden leben - und wer tut das nicht - müssen auch Mitarbeiter die allgemeinen Zumutbarkeitserfordernisse erfüllen, manchmal sogar ein bisschen höhere.
Somit steht fest, dass sehr oft von den drei Kriterien des §7 AlVG bewusst die Arbeitsfähigkeit und Arbeitswilligkeit der Arbeitssuchenden hintertrieben wird, da sie auf Grund individueller Entscheidung bewusst ihr Äußeres vom Mainstream abweichend verändern. Sie fallen damit nicht mehr unter das Arbeitslosenversicherungsgesetz. Dafür ist in Österreich bei Bedürftigkeit die Sozialhilfe zuständig.
Es ist ja erfreulich, dass Menschen ihre Individualität ausleben wollen. Nur, das bitte nicht auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. Die Arbeitslosenunterstützung wird ja immerhin zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bezahlt!
Da darf doch ein bisschen Anpassungsfähigkeit noch gefordert werden - vielleicht sogar in Schulen. Die sollten nämlich für das Leben vorbereiten. (Bravo dem Schuldirektor von Ohlsdorf)
Und da sich die Arbeitsverteilung auf dem Arbeitsmarkt abspielt, sollten die Marktteilnehmer auch ein marktkonformes Verhalten an den Tag legen!
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