Gewerbeverein: Es braucht Mut zur Krankenversicherungsreform!
CDU-Chefin Merkel zeigt, dass Totalumbau des Sozialstaates notwendig ist!
Wien (pts018/21.06.2004/12:15) Eine mutige Frau ist die deutsche CDU-Chefin Angela Merkel. Ihr Krankenversicherungskonzept ist endlich fair und wirtschaftsfreundlich! Die zögerliche österreichische Gesundheitsministerin könnte sich daran ein Beispiel nehmen - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).
Das Konzept ist bestechend einfach:
+ Statt den einzelnen Versicherten unfair nach der Höhe seines Einkommens zu belasten - wie in Österreich - ist eine Gesundheitsprämie von 200 EUR je Versichertem abzuführen. Die gesetzliche Krankenversicherung heimischer Machart ist ja wohl noch das allerletzte Versicherungsrelikt, wo gleichen Leistungen einkommensabhängige Prämien gegenüber stehen.
+ Wichtig ist vor allem aber auch, dass die Arbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung elegant eingefroren werden. Der Mitarbeiter bekommt bei der nächsten Entgeltserhöhung den Arbeitgeberbeitrag auf das Gehalt aufgesattelt. Sie werden Lohnbestandteil und hoffentlich künftig nicht gleich aufgewertet wie die Löhne selbst. Damit steigen nicht - wie bisher - die Lohnnebenkosten mit jeder Lohnerhöhung mit. Immerhin spielt sich das Leben nur mehr sehr marginal innerhalb eines Unternehmens ab - warum sollen Unternehmer privat verursachte Krankheiten bezahlen?
+ Da die österreichischen KV-Träger noch zu über 27 Prozent am Steuertropf hängen - die deutschen nur zu sechs Prozent - sollte in Österreich auch eine Steuersenkung für Unternehmungen aus jener Entlastung einer neuen Krankenversicherung flüssig gemacht werden.
+ Um Geringverdiener zu schonen, soll der Krankenversicherungsbeitrag bei 14 Prozent des Entgelts plafondiert werden. Da das Gesundheitswesen Österreichs noch billiger ist, als jenes Deutschlands könnte hier eine Rücklage für die rapide künftig steigenden Krankenbehandlungskosten gebildet werden. Das ewige Betteln um Defizitausgleiche aus dem Budget könnte damit einige Zeit aufgefangen werden. Dass dieses Reservegeld allerdings weder an die Krankenkassen noch an den Fiskus geht, ist wohl klar. Nach dem schamlosen und zweckwidrigen Ausräumen des Insolvenzentgeltfonds durch das Parlament sollte die neue Krankenversicherungsrücklage bei privaten Versicherungen angelegt werden.
Es ist schon bald widerlich, wie lange die österreichische Bundesregierung an einer KV-Sanierung bastelt. Wenn man das nicht selbst fertig bringt, dann kann man ja Anleihen im Ausland nehmen - aber keine finanziellen!
(Ende)Aussender: | Österreichischer Gewerbeverein |
Ansprechpartner: | Hr. Dr. Herwig Kainz |
Tel.: | 01/587 36 3330 |
E-Mail: | h.kainz@gewerbeverein.at |