pts20040623013 Kultur/Lifestyle, Politik/Recht

Steinlegung im Hamburger Bahnhof zum Gedenken an HIV/Aids-Verstorbene


Berlin (pts013/23.06.2004/10:22) Am Freitag, den 25. Juni um 14 Uhr, dem Tag vor dem Christopher Street Day, ehrt der Berliner Künstler Tom Fecht mit seinem von der Deutschen AIDS-Stiftung unterstützten Kunstprojekt "Denkraum: Namen und Steine" im Hamburger Bahnhof Menschen, die an den Folgen von Aids gestorben sind und sich in besonderer Weise im Kampf gegen die Krankheit engagiert haben. Für sie werden Namenssteine eingesetzt, damit die Erinnerung an sie lebendig bleibt.

Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. hat in den letzten acht Monaten drei ehemalige Vorstandsmitglieder durch die Folgen von HIV/Aids verloren und gedenkt mit neun Steinen ehemaliger MitarbeiterInnen und MitstreiterInnen.

Hannelore Knittel, Geschäftsführerin der Deutsche AIDS-Hilfe e.V., sagt dazu "HIV und Aids haben durch lebensverlängernde Medikamente und Erfolge in der Prävention viel von ihrem Schrecken verloren. Dennoch sterben auch in unserem Land mit seinem hoch entwickelten medizinischen Versorgungssystem nach wie vor Menschen an den Folgen der Krankheit. Wir möchten mit dieser Aktion innehalten und an diejenigen erinnern, die ihr Leben durch Aids verloren haben. Denn bei allem Fortschritt muss dem Fehlglauben entgegentreten werden, dass HIV/Aids keine tödliche Krankheit mehr ist."

Die erste Installation des Projektes "Denkraum: Namen und Steine" des Berliner Künstlers Tom Fecht und der Deutschen AIDS-Stiftung wurde 1992 anlässlich der documenta IX in Kassel realisiert. Seitdem folgten in über 40 Städten in Deutschland und im europäischen Ausland Gedenkinstallationen. Seit Beginn des Projekts wurden 1.085 Namenssteine gefertigt und eingesetzt.

Im Rahmen der Eröffnung des Hamburger Bahnhofes 1996 wurde das Projekt an zentraler Stelle vor dem Eingang einem internationalen Publikum vorgestellt.
Dr. Britta Schmitz, Kuratorin des Hamburger Bahnhofes, erklärt hierzu: "Wir freuen uns, dass der 'Denkraum: Name und Steine' weiterlebt und erneut im Hamburger Bahnhof zu sehen ist."

"Die Erweiterung der Installation erinnert daran, dass auch heute noch Menschen in Deutschland an Aids versterben. Jeder Stein ist ein Appell an die Öffentlichkeit, die unter uns lebenden Menschen mit HIV und Aids anzunehmen und deren soziale Probleme nicht zu verdrängen," sagt Ulrich Heide vom Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung.

(Ende)
Aussender: Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
Ansprechpartner: Eusebia de Pol
Tel.: 030 - 69 00 87-46
E-Mail: eusebia.depol@dah.aidshilfe.de
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