pts20040623026 Kultur/Lifestyle, Politik/Recht

Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt CSD-Forderung nach mehr HIV/Aids-Prävention


Berlin (pts026/23.06.2004/11:46) Wie kaum ein anderes Ereignis verbindet die Parade zum Christopher Street Day am kommenden Samstag in Berlin Lust, Lebensgefühl, Selbstbewusstsein und Self-Empowerment in der homosexuellen Community.

Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) nutzt die Parade deshalb als idealen Anlass, um mit einem eigenen Wagen die Aufmerksamkeit auf das Thema HIV/Aids zu lenken, damit Lust erhalten bleibt, Angst bewältigt und Solidarität organisiert wird, wenn Ausgrenzung droht!

Nach der Statistik des Robert-Koch-Instituts wächst die Zahl der Neuinfektionen mit HIV unter Männern, die Sex mit Männern haben, an. Diese Zunahme zeigt sich am deutlichsten in Großstädten wie Berlin. Auch die Gesamtzahl der in Deutschland neu diagnostizierten HIV-Infektionen ist leicht angestiegen.

Parallel dazu zeigen sich bereits die negativen finanziellen Auswirkungen der neuen Zuzahlungs- und Finanzierungsregelungen der Gesundheitsreform. Rainer Jarchow, Vorstandsmitglied der DAH, wird in der Abschlusskundgebung Stellung dazu nehmen.

Ein Beispiel: Seit dem 1. April können nichtverschreibungspflichtige Medikamente nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung vom Arzt verordnet werden. Ein HIV-Infizierter, der an typischen Symptomen der Erkrankung und Nebenwirkungen der antiretroviralen Therapie wie etwa Fieber, Durchfall und massiven Hautproblemen leidet, muss für die entsprechenden Salben und Tabletten monatliche Zuzahlungen von bis zu 30 Euro, in Einzelfällen sogar noch mehr leisten. Menschen mit chronischen Lungenschädigungen sind zusätzlich auf Schleim lösende Mittel angewiesen, die meist auf naturheilkundlicher Basis bestehen und in der Regel komplett von den Erkrankten selbst übernommen werden müssen.

Für Sozialhilfeempfänger und Geringverdienende ist damit die Grenze der Belastbarkeit überschritten. Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. setzt sich für chronisch Kranke ein und fordert breitere Ausnahmeregelungen.
"Niemand soll mit seinem Gesundheitsrisiko allein gelassen werden, daher unterstützen wir Menschen mit HIV/Aids und kämpfen für ein solidarisches Gesundheitssystem", sagt Armin Schafberger, Referent für Medizin & Gesundheitspolitik bei der Deutschen AIDS-Hilfe e.V.

Seitdem HIV/Aids durch lebensverlängernde Medikamente viel von seinem Schrecken verloren hat, ist die DAH gefordert, gegen eine zunehmende Sorglosigkeit anzugehen und die Menschen in ihren Szenen sachlich und umfassend über ihre Risiken und Schutzmöglichkeiten zu informieren, damit Lust nicht zu Frust wird.

(Ende)
Aussender: Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
Ansprechpartner: Eusebia de Pol
Tel.: 030 - 69 00 87-46
E-Mail: eusebia.depol@dah.aidshilfe.de
|