Gewerbeverein: Gesunder Lebensstil entlastet Krankenversicherung beträchtlich!
In Sisis Sportrevier Schönbrunn laufen nur Neo-Sisis, aber keine 45+ler!
Wien (pts049/23.06.2004/20:30) Würde jeder Deutsche, egal welchen Alters, alles tun, um Herzkrankheiten, Übergewicht und vom Rauchen verursachte Schäden zu verhindern, ließe sich in Deutschland eine Menge Geld sparen. Genau genommen mehr, als die dortige gesetzliche Krankenversicherung jedes Jahr für die Gesundheit ausgibt - und das sind immerhin rund 150 Mrd. EUR. Das diese - in der Financial Times Deutschland veröffentlichte Studie - sehr optimistisch bis unglaubwürdig klingt, liegt auf der Hand. Denn nur die Selbstbehalte, Eigenleistungen und privaten Krankenversicherer können die anderen weiter ausufernden Heilbehandlungen wohl alleine nicht finanzieren - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).
Solche Berechnungen können daher nur auf dem Papier existieren. Wer allerdings in Extremen denkt, kann dem Kern von Problemen am nächsten kommen.
Fachleute spekulieren immer wieder, wie sich Krankheitskosten senken lassen könnten. Das tat vor etwa drei Jahren der deutsche Sachverständigenrat in seinem Gutachten zur Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen: Zwischen 25 und 30 Prozent der Krankheitskosten ließen sich auf jeden Fall einsparen, wenn alle Präventionsprogramme umgesetzt würden, wurde dort festgestellt. Das bedeutet umgekehrt: Bis zu 30 Prozent aller Gesundheitskosten lassen sich auf ungesundes Verhalten zurückführen.
Eine Ernährungswissenschaftlerin bei der deutschen Techniker Krankenkasse hat ausgerechnet, dass die Hälfte aller Behandlungskosten auf ungesunde Ernährung zurückzuführen sind, inklusive Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Dass da die EU mit ihrem missionarischen Verbraucherschutzkommissar Byrne nicht aufgesprungen ist, verwundert. Der Wirt müsste dann - analog der EU-Anti-Raucher-Kennzeichnung - zu jeder servierten Portion Hirn mit Ei einen Partezettel mit vergleichbaren Hinweisen servieren!
Aktive Prävention ist ja speziell unter der Wiener Bevölkerung nicht unbedingt ein Thema. Wer etwa im Sommer um sechs Uhr Früh im Schönbrunner Schlosspark seine Laufrunden zieht, sieht überwiegend junge, attraktive und körperbewusste Damen, marathontrainierende junge Männer und einige wenige Nordic Walkerinnen mit leicht überhöhtem Body-Mass-Index. Die Altersgruppe, die es am nötigsten hätte - die 45+ Männer und Frauen - liegen noch im Bettchen. Sie sollten einen EU-Trauerhinweis am Wecker befestigt haben: "Faulsein hat tödliche Folgen und belastet die Geldbörse ihrer Mitversicherten - überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund".
ÖGV und VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs) plädieren weiterhin dafür, dass gesundheitsorientiertes und nachweislich zweckentsprechend gebrauchtes Sportmaterial (insbesondere Laufschuhe) von den gesetzlichen Krankenversicherern zu ersetzen ist.
Vergleicht man die fiktiv in Deutschland eingesparten 150 Mio. EUR mit dem österreichischen Wert von 11,1 Mrd. EUR, dann wäre das doch ein sagenhaft anzupeilendes Einsparungsziel - selbst wenn davon nur zehn Prozent übrig bleiben!
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