pts20040628019 Politik/Recht

Gewerbeverein: Fällt die neue Justizministerin auch unter JOBS FOR YOU(TH)?

Und wieder berappt der Steuerzahler die Einschulung eines Regierungsmitgliedes!


Wien (pts019/28.06.2004/13:04) "Ich bin sicher, dass ich sehr viel lernen werde, in der Funktion", sprach Justizminister-Lehrling Karin Miklautsch. Damit ist sie ein klarer Fall, der aus den 27 Mio. EUR zweckentfremdeter Mitteln aus dem Insolvenzgeld-Fonds zumindest in den ersten sechs Monaten ihrer Ministerschaft bezahlt wird. JOBS FOR YOU(TH) heisst die Aktion, damit die Ministerialen wissen, bei wem sie um finanzielle Unterstützung für die Einschulzeit ansuchen können - dieser Tipp vom Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) ist kostenlos!

Es scheint nunmehr eine Unsitte geworden zu sein, Leute ohne jeden Funken Erfahrung in Führungsangelegenheiten in die höchsten Ämter des Staates zu hieven. Da war doch tatsächlich ein Verfassungsrechtsprofessor selbstbewusst genug, zu glauben, er könnte den gesamten Rechnungshof führen und maßte sich Wirtschaftskompetenz an. Wobei die jetzt angepeilte Variante auch nicht gerade dem Anforderungsprofil entspricht.

Die nunmehrige Justizministerin mit ihren bisher neun wasserrechtlichen Kollegen (mit oder ohne Putzfrau?) glaubt, eines der heikelsten Ressorts der Republik führen zu können. Von der journalistischen Öffentlichkeit wurde sie wohlweislich gleich fern gehalten; es genügt, dass sie attraktiv ist. Der Frauenförderung wurde da wahrlich ein Bären(taler-)dienst erwiesen!

Nun muss ja nicht jeder Regierende mit Zepter und Reichsapferl in der Hand dem erlauchten Mutterleib entschlüpfen, wie das so manche Monarchen noch glauben, ohne fähig zu sein, die Hürden eines simplen Jus-Studiums zu überspringen. Aber was sich im Haifischbecken Bundesregierung und insbesondere Justizministerium abspielt, ist ja nicht mit der Bootsschein-Prüfungsabnahme des noch so erlauchten Sterns des Südens am Wörthersee zu vergleichen.

Wobei ja die FPÖ bei Frauen mit beruflicher Wassererfahrung schon einmal Baden gegangen ist. Man denke noch zurück an die begnadete gelernte Wasserwirtschaftlerin Monika Forstinger. Von der ist jedenfalls die Corporate Culture des bm:vit in Form des ministeriumseinheitlichen Schriftbildes "Arial 12 pkt." als ewiges Andenken geblieben. Sonst hat sie so tiefe Spuren hinterlassen, wie der nun abgetretene Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck - keine!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
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E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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