pts20050130003 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Steuern auf Schönheitsoperationen - eine neue Einnahmenquelle?

Wann kommt diese amerikanische Errungenschaft nach Österreich?


Wien (pts003/30.01.2005/21:38) Schönheitsoperationen ohne medizinischen Grund hält die US-Abgeordnete Karen Keiser für einen Luxus, der mit einer Sondersteuer belegt werden sollte. Wird Grasser auf diesen Zug aufspringen? - macht man sich im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) ernsthaft Sorgen.

Die Ängste können gemindert werden. Bisher "steuerte" Grasser die Steuern meist so, dass sie ihm nützten. Viele Vereine dürfen sich da heute noch mit ihm freuen. Dass ein naturschöner Finanzminister nun Schönheitsoperationen besteuert, ist somit mehr als unwahrscheinlich. Oder denkt er schon an seine Zukunft: Schönheit vergeht!

Aber da bleibt ja noch das Argument: "Man zahlt ja auch Steuern für Lippenstift". Bestimmt jedoch keine Sondersteuer, und Mehrwertsteuer wird der Schönheitschirurg ja wohl abführen.

Nein, da uns doch die Abschaffung der Schaumweinsteuer ins Haus steht, es wird keine Steuerbelastung auf Schönheitsoperationen in Österreich geben. Das steht fest. Ob es allerdings eine Steuer auf Schönheit selbst geben könnte? - das wäre doch fair.

Immerhin kennen wir aus der facheinschlägigen Literatur den Nimbus Effekt:

Schöne Menschen haben nicht nur den Vorteil der Schönheit selbst. Die Schönheit gibt ihnen auch den Nimbus fast aller erdenklich guter Eigenschaften: Warmherzigkeit, Stärke, Ausgeglichenheit, Umgänglichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Erfolg, Glück. Was schön ist, ist auch gut. Gutaussehende verdienen auch mehr.

Tatsächlich führte im September New Jersey als erster US-Staat eine Steuer von sechs Prozent auf Schönheitsoperationen ein. Experten kalkulieren die Einnahmen daraus auf 25 Millionen Dollar pro Jahr. In Illinois hat die Rechnungsprüfung die Einführung einer Steuer vorgeschlagen, um ein Zentrum zur Stammzellenforschung zu schaffen. In Kalifornien, wo derartige Eingriffe weit verbreitet sind, wird bislang keine Steuer erhoben.

Der ÖGV schlägt daher vor, eine Kommission - besser noch einen Konvent - zur Erhebung der Vor- und Nachteile der Einführung einer Schönheitssteuer einzusetzen.

Bis zu deren Erkenntnis gilt aber weiterhin der Spruch der Tante Jolesch: "Alles was a Mann schener is als a Aff", is a Luxus" (Jedenfalls für Männer, Frauen kämen bei einer Schönheitssteuer jedenfalls unter die Räder).

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
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E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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