pts20050509059 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: 17% Plus-50-Berufstätige alimentieren 2/3 Plus-50-Pensionisten!

Plus-50-Pensionisten sollen Pensionsbeiträge für Altersgenossen aufbringen!


Wien (pts059/09.05.2005/21:11) Jetzt wissen wir's genau: Zwei Drittel der über 50jährigen Österreicher sind Pensionisten. Sie zahlen - sieht man von zu niedrigen Pensionssicherungsbeiträgen im öffentlichen Bereich ab - keinen Cent für ihr Privileg, auf Kosten Gleichaltriger ihren Ruhestand zu genießen. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) sieht darin eine massive Ungerechtigkeit insbesondere gegenüber den lediglich 17% der über 50jährigen die für ihre Altersgenossen auch noch Pensionsbeiträge zu bezahlen haben.

Grundsätzlich sei vorangeschickt, dass Arbeiten über 50 auch großen Spaß macht. Dass dafür allerdings Vergnügungssteuer in enormen Ausmaß für gleichaltrige Leistungsbezieher anfällt, ist schwer nachvollziehbar. Immerhin beträgt diese Luststeuer heuer bis zu 828 EUR monatlich, die überwiegend vom Arbeitgeber und dem Rest vom +50-Arbeitnehmer zu berappen ist.

Die Relation ein Sechstel Zahler zu zwei Drittel Nehmern war bisher ja in diesem Ausmaß nicht bekannt und wurde für Österreich als Spitzenreiter jetzt von einem Mannheimer Forschungsinstitut erhoben. Selbst im Freizeitland Italien stehen 20% Über-50-Zahlern "nur" 56% Über-50-Empfänger entgegen.

Die Fürsorgepflicht im Generationenvertrag wäre daher logischerweise umzukehren. Immerhin geht es bei Altersbezügen um eine Versicherung und es ist nicht einzusehen, dass jene die fremd bestimmt erwerbstätig sind auch noch den Selbstbestimmten die Pension bezahlen. Pensionisten können ja vollkommen eigenständig bestimmen, wann sie zum Entenfüttern gehen, was im Erwerbsbereich nicht einmal auf Künstler zutrifft.

Die Pensionisten zwischen 50 und 65 sollen daher - so der ÖGV - die Pensionsbeiträge der 17% berufstätigen Gleichaltrigen bezahlen. Sehr viel Belastung kann das ja wohl wirklich nicht bedeuten, wenn 66,5% einer Alterskohorte für 17% bezahlen. Der ÖGV meint - damit keine Unklarheiten aufkommen - die Aufbringung von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen.

Es kann doch nicht sein, dass zwei Drittel - nur weil sie in einem günstigeren System leben - einem Sechstel auf dem Sack liegen, statt dass sie aus Dankbarkeit ihren Beitrag für ihren - in den meisten Fällen finanziell gut gepolsterten - Ruhestand erbringen.

Mit dieser Solidarleistung werden aber auch die Arbeitsplätze der aktiven Oldies gesichert. Immerhin käme es endlich zu der überfälligen und seit 2000 versprochenen Kürzung der hohen Lohnnebenkosten, die die Beschäftigung älterer - meist teurerer Arbeitskräfte - für viele Unternehmer unleistbar machen.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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