Gewerbeverein: Werden Regierungen oder Menschen in die EU aufgenommen?

Eine Schweizer Nicht-EU-Bürgerin gibt der Union vor, wer beitrittswürdig ist!

Wien (pts060/03.05.2005/21:44) Die schweizerische UN-Chefanklägerin gibt der Europäischen Union vor, wie die Beitrittsverhandlungen mit Kroatien zu laufen haben. Das Fatale daran: Die Suche nach dem vermeintlichen kroatischen Kriegsverbrecher-General Gotovina - mit französischem EU-Reispass - soll von der kroatischen Regierung nur sehr zögerlich vorgenommen werden. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) - dessen Mitglieder an raschen friktionsfreien und noch engeren Wirtschaftsverbindungen mit Kroatien interessiert sind - versteht nicht, ob Frau Del Ponte und die ihr hörigen EU-Bonzen nun das kroatische Volk oder deren verflossene Regierungen und Helfershelfer bestrafen will?

Dabei wird die Sache ja umso pikanter, als Frau Del Ponte ja bloß die Telefonnummer 007 zu wählen braucht, um über den Verbleib von Ex-General Gotovina etwas zu erfahren. Kroatien hat immerhin den englischen Geheimdienst MI6 (dort wo James Bond sein Unwesen trieb) eingeladen, bei der Gotovina-Suche aktiv mitzuhelfen. Und der tut das auch mit modernster Abhörtechnik, aber leider vergeblich!

Die EU spielt sich plötzlich so auf, als seien in den bisherigen 25 EU-Ländern und den beiden Beitrittsnationen nur sanfte Lämmer - oder es hat sich erst später herausgestellt, dass es vereinzelt Schufte gegeben haben könnte. Im Falle Kroatiens, wo der vermeintliche Kriegsverbrecher Gotovina sein Unwesen getrieben haben soll - es gilt immerhin die Unschuldsvermutung - wird zuerst einmal das Volk bestraft.

Regierungen können gehen, das Volk bleibt. Und die Kroaten von der EU taxfrei zu schlechten Menschen zu erklären, die in der EU nichts verloren haben, ist eine schwer zu überbietbare Arroganz.

Die EU-Regierungen müssen sich jetzt endlich von der Schweizerin Del Ponte emanzipieren. Es ist ja lächerlich, dass uns eine Nicht-EU-Bürgerin vorgibt, mit wem Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden und mit wem sie zu unterlassen sind!

Natürlich kann sich die 1947 im Tessin geborene Del Ponte Nachkriegswirren - unter denen die kroatische Bevölkerung noch immer leidet - sehr gut vorstellen. Wie meinte doch eine Landsfrau von ihr einst dazu: "Ja was glaubet denn Sie, wie wir gelitten haben. Sogar die Schokolade war rationiert".

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