pts20050615052 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein und VÖTB fordern Bartenstein auf, Teilgewerbe abzuschaffen.

Die arbeitsrechtlich geprüften VÖTB-Mitglieder verlangen fairen Wettbewerb!


Wien (pts052/15.06.2005/21:48) Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) und der Verband Österreichischer Stuckateure und Trockenausbauunternehmungen (VÖTB) haben nun ein förmliches Schreiben an Bundesminister Martin Bartenstein gerichtet, in dem sie diesen auffordern, die Teilgewerbe im Umfeld des Berufs Stuckateur und Trockenausbauer per Verordnung aufzulösen.

Beide Wirtschaftsinteressensvereinigungen haben nun länger als ein Jahr zugesehen - und lediglich die Angelegenheit in Aussendungen transportiert - in der Hoffnung, dass bei der Erteilung von Teil-Gewerberechtigungen an Ein-Mann-Betriebe an zumeist Scheinunternehmer aus den neuen EU-Ländern die Notbremse gezogen wird. Der berühmte österreichische "Spachtler" als Synonym für diese Ein-Mann-Betriebe, die über keinerlei Befähigungsnachweis verfügen müssen, zog seine mediale Spur bis in die renommierte Neue Zürcher Zeitung. Geschehen ist in Österreich allerdings nichts, was jegliches Plausibilitätsdenken seitens der bewilligenden Behörden vermissen lässt.

Aber auch das AMS, der Hauptverband der Sozialversicherungsträger, die Bauinnung, die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse und sogar die Gewerkschaft Bau Holz schienen vom Treiben der Spachtler - jedenfalls auf höchster Repräsentantenebene - überhaupt keine Kenntnis zu nehmen. Da fließen Unsummen von Abgaben an unseren Sozialtöpfen vorbei und alle sind happy und sehen - vom realen Leben abgehoben - nur den klassischen Pfuscher.

In dieser Situation können VÖTB und ÖGV nicht wegsehen und haben nun den Wirtschafts- und gleichzeitig Arbeitsminister gebeten, in diesem Land wieder faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen. Immerhin gehört das zu seiner Stellenbeschreibung!

Fair sind jedenfalls die Mitglieder des VÖTB. Ein Großteil von ihnen wird jährlich seitens des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums auf allfällige Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz und das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz bei Beantragung des VÖTB-Gütesiegels auf Herz und Nieren geprüft. Unsere Trockenausbauer sind jedenfalls clean, was die Einhaltung dieser wichtigen arbeitsrechtlichen Wettbewerbsregeln anlangt.

Wir erwarten nun, dass Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein das faire Handeln der Trockenausbauer auch honoriert und den einmal gemachten Fehler der Erteilung von Teilgewerben per Verordnung rückgängig macht. Wenn schon der zweite Fehler, die Dienstleistungsfreiheit in einer erweiterten EU zu überspannen, nicht berichtigt wird. Auch das wäre nämlich möglich.

Wir sind gespannt, wie sich die anderen Geschädigten unserem Anliegen gegenüber verhalten. Wir würden jedenfalls unsere Schlüsse daraus ziehen müssen, wenn sich diese in Totstellen üben!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
|