Gewerbeverein: Wie Umweltgewerkschaften Arbeitsplätze schaffen!
Selbst wer im Betonbunker sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!
Wien (pts051/20.06.2005/21:42) Das wohl hässlichste Feriendomizil in Österreich verdanken wir ausgerechnet einer Umweltgewerkschaft. Auf der malerischen Turracherhöhe auf fast 1800 Meter steht ein Gewerkschaftserholungsheim mit den optischen Attributen eines DDR-Plattenbaus. (www.ferien-igbau.de/db/gew/frameset.pl?e1=1) Betrieben wird es - ganz mysteriös - vom Gemeinnützigen Erholungswerk e.V. in Frankfurt am Main. Hinter dieser Institution steht die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar- (und man höre, staune und kann eine subtile Schadenfreude nicht verbergen) Umwelt. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) erlaubt sich, dieser architektonischen Verschandelung unserer herrlichen Natur erstmals das Prädikat "Unweltkulturerbe" zu verleihen.
Unter den Einheimischen der Turracherhöhe wird das Gewerkschaftsheim salopp als Bonzenunterkunft bezeichnet. Trotzdem räumen sie ein, dass auf diese Weise einige ihrer Landsleute seinerzeit Jobs bekommen haben und auch heute noch innehaben.
Nun, so also schaffen und bewirtschaften Umweltgewerkschafter in Österreich Feriendomizile. Weit und breit ist kein auch nur annähernd ähnlich hässliches Objekt - nicht einmal in Form eines Vogelhäusels - zu sehen. Nicht nur deswegen ist der Blick von der voluminösen Gewerkschaftsterrasse, die man über eine lange ebenfalls hässliche Beton-Serpentinen-Straße erreicht, der traumhafteste der ganzen Landschaft. Ja, wer drinnen wohnt, sieht ja nicht die grausliche Architektur der Gewerkschafterbleibe.
Gewerkschaften sagen uns ja stets, wie das so mit den Arbeitsplätzen funktioniert und was die Entscheider in der Wirtschaft denn alles falsch machen. So allerdings darf auch nicht gewirtschaftet werden.
Auch wenn sich die Turracherhöhe-Ein- und Anwohner über ihre Jobs freuen; Gewerkschaften sind ja nicht gerade sichere Arbeitgeber. Erst vergangenen November feuerte die österreichische Gewerkschaft der Gemeindebediensteten die gesamte Belegschaft ihres Seminar- und Urlaubshotels Villa Landau am Semmering. Eine der geschassten Mitarbeiterinnen wurde im Frühjahr davor eingestellt. Das ist Personalpolitik brutal. Übrigens die Villa Landau ist verglichen zum Turrach-Domizil ein architektonisches Kleinod!
Der ÖGV bittet daher künftig Gewerkschaften bei ihren Rat- und Rundumschlägen an beziehungsweise gegen die Wirtschaft etwas umsichtiger vorzugehen. Sowohl wer im Glashaus als im Betonbunker sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!
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