ÖGV: PK Inkassounternehmen garantieren Unternehmen mehr Liquidität!
Inkassoaufträge steigen moderat weiter an!
Wien (pts026/28.11.2005/12:10) Der Inkassoverband Österreich ermittelt einmal jährlich (Stichtag der neuesten Umfrage war der 31.12.04) die Höhe aller bei seinen Mitgliedsbetrieben eingegangenen Aufträge sowie den Auftragsstand und auch die von Inkassounternehmen des Verbandes erfolgreich einkassierten Beträge.
Im Jahr 2004 wurde von Gläubigern an die Mitgliedsbetriebe des Inkassoverbands ein Auftragsvolumen in der Höhe von 734,5 Mio. Euro übergeben. Rund 12,4 Mio. Euro weniger als im Vorjahr (746.9 Mio. Euro). Davon wurden von Inkassounternehmen im Jahr 2004 169,68 Mio. Euro inkassiert. "Das Ergebnis konnte gegenüber dem Jahr 2003 (163,58 Mio. Euro) um 6,09 Mio. Euro gesteigert werden", erklärt Manfred Ratz, Präsident von Inkassoverband Österreich.
Der Gesamtauftragsstand - also auch alle schon in den Jahren zuvor erteilten Aufträge an Inkassounternehmen - belief sich im Jahr 2004 auf 2,022 Mrd. Euro. Gegenüber dem Jahr 2003 konnte ein Rückgang in Höhe von 26,1 Mio. Euro verzeichnet werden.
"Seit einigen Jahren lässt sich ein Trend bei den Stückzahlen, also den von Gläubigern erteilten Aufträgen feststellen", so Präsident Manfred Ratz. Diese Entwicklung ist sowohl auf den nach wie vor im Gang befindlichen Outsourcing-Prozess der Wirtschaft als auch auf den Umstand, dass Gläubiger offene Forderungen weit früher als bisher an Inkassounternehmen vergeben, zurückzuführen.
Präsident Manfred Ratz: "Dieser Trend zeigt, dass für einen funktionierenden Markt die Dienstleistung Inkasso eine Notwendigkeit darstellt. Können Unternehmen sicher sein, dass im Fall des Falles ihre ausständigen Forderungen von professionellen Partnern seriös betrieben werden, verbessert dies ihre Wettbewerbsfähigkeit."
Die Betreibung offener Forderungen schafft für Unternehmen ein Mehr an Liquidität. Gerald Waffek, Pressereferent von Inkassoverband Österreich: "Liquidität bzw. Eigenkapital ist eines der in Basel II festgeschriebenen wesentlichen Kriterien, die darüber entscheiden, zu welchen Konditionen Unternehmen sich über den Kapitalmarkt finanzieren können. Schon allein aus diesem Grund sind Unternehmen gezwungen offene Forderungen möglichst schnell zu betreiben, und Mitgliedsbetriebe des Inkassoverbandes sehen sich als Partner in der Erfüllung der kaufmännischen Sorgfaltspflicht."
Consulting und Strategien: Inkassounternehmen bieten umfassendes Know-how für Gläubigerschutz
Eine der Kernkompetenzen von Inkassounternehmen sind die Beratungsleistungen. Präsident Manfred Ratz: "Kosteneffizienz ist unser Ziel und dieses lässt sich - zur Vermeidung unnötiger Kosten auf Gläubiger- und Schuldnerseite - nur durch Beratung gewährleisten."
Statistisch gesehen, beträgt die durchschnittliche von Inkassounternehmen für Gläubiger inkassierte Summe 182 Euro. Im Vergleich zwischen den Jahren 2002 und 2004 lässt sich nur eine geringfügige Differenz der durchschnittlich inkassierten Beträge feststellen: So betrug im Jahr 2002 die durchschnittlich zu inkassierende Auftragssumme 181,6 Euro, während es im Jahr 2004 exakt 182,16 Euro waren.
"Bekannt ist", so Präsident Manfred Ratz, "dass geringere Forderungen besser einbringlich sind als höhere. Inkassounternehmen erledigen rund 50 Prozent aller Aufträge erfolgreich, während bei 10 % aller an uns herangetragenen Aufträge die Einbringung als unmöglich erachtet werden muss. Liegt ein solcher Fall vor, wird von der Betreibung abgeraten, um Schuldner und Gläubiger nicht mit unnötigen Kosten zu belasten."
Außergerichtliche Einigung ist kosteneffizienter als gerichtliche Betreibung
"Kunden von Inkassounternehmen können sicher sein, dass ihre Aufträge in der Regel binnen zwei bis drei Monaten abgewickelt werden", erklärt Präsident Manfred Ratz, "während es durchschnittlich sieben Monate dauert, bis ein Gerichtsvollzieher seine Tätigkeit aufnimmt." Weiters ist bekannt, dass bei Forderungen, die sich in der Höhe von rund 100 Euro bewegen, die Verfahrenskosten gerichtlicher Betreibung wesentlich höher sind als die von Inkassounternehmen verrechneten Honorare.
"Ein weiterer Vorteil", so Präsident Manfred Ratz, "ist, dass Inkassounternehmen im Unterschied zu Gerichtsvollziehern das Umfeld der Schuldner besser kennen und diese auch zu bewegen imstande sind, ihre offenen Rechnungen beispielsweise aus Einkünften, die durch Schwarzarbeit erzielt wurden, zu begleichen."
PPP-Modelle machen öffentliches Forderungsmanagement effizienter
Die kürzlich abgeschlossene Verwaltungsreform II wird dazu führen, dass bis zum Jahr 2010 mehr als 15.000 Vollzeitstellen nicht nachbesetzt werden. "Zu befürchten ist, dass es auch bei den Gerichten zu Einsparungen kommen kann", erklärt Präsident Manfred Ratz, "was sich naturgemäß auch auf die gerichtlichen Betreibungszeiten auswirken könnte. Optimierte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und der Inkassowirtschaft schafft auch für Justizbehörden eine Win-Win-Situation, denn dadurch könnten sie - trotz geringer werdenden Personalstands - von derzeit bestehender Überlastung befreit werden."
Schlanke Strukturen sorgen für Kostenwahrheit
Inkassounternehmen können eine Entlastung der Allgemeinheit gewährleisten, da säumigen Schuldnern die durch ihren Zahlungsverzug tatsächlich anfallenden Kosten in Rechnung gestellt werden. "Die kostenmäßige Durchsetzung des Verursacherprinzips", erklärt Präsident Manfred Ratz, "können wir deshalb garantieren, da Inkassounternehmen als Private eine weit effizientere Kostenrechnung führen müssen, als dies öffentliche Einrichtungen zu tun in der Lage sind." Dies sorgt für mehr Gerechtigkeit sowie Entlastung der Allgemeinheit und trägt zu mehr Akzeptanz durch die Bürger bei.
Die öffentliche Verwaltung hinkt, was das Outsourcing des Mahnwesens betrifft, der Entwicklung in der Privatwirtschaft hinterher, die bereits seit Jahrzehnten Mahnwesen und Inkasso von Inkassounternehmen durchführen lässt. "Wir stellen", erklärt Präsident Manfred Ratz, "einen diesbezüglichen Nachholbedarf im Bereich der öffentlichen Verwaltung fest."
Weitere Aufgabenfelder für privates Inkasso im Bereich des öffentlichen Forderungsmanagements sieht Präsident Manfred Ratz in der Einbringung von offenen Abgaben für kommunale Dienstleistungen wie Wasser- und Kanalgebühren.
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