pts20051211001 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Finger weg von der Höchstbeitragsgrundlage!

Exorbitante Erhöhungen derselben, scheinen von Volkswirtschaftslaien zu stammen!


Wien (pts001/11.12.2005/20:52) Die merkwürdige Idee, die Höchstbeitragsgrundlagen zu den verschiedenen Sozialversicherungen massiv hinauf zu schnalzen, geistert nun immer verdichteter durch die Politlandschaft. Insbesondere die Grünen - zuletzt Van der Bellen - faseln von einer Höchstbeitragsgrundlage von 5.000 EUR monatlich. Derzeit zahlt man auf Basis von maximal 3.630 EUR. Damit wäre eine satte Erhöhung von 38 Prozent gegeben. So stark dürften ja nicht einmal die Wiener Gaspreise nach der Wahl steigen, meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Der ÖGV warnt davor, die Höchstbeitragsgrundlagen, die derzeit noch den Höchstbemessungsgrundlagen entsprechen leistungsfeindlich zu erhöhen.

Man muss sich einmal auf der Zunge zergehen lassen, was ein gelernter Professor für Volkswirtschaftslehre, wie Van der Bellen, mit einer überproportionalen Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlagen anrichten würde:

+ 38 Prozent mehr an Höchstbeitragsgrundlage bedeuten derzeit auch 38 Prozent mehr an Pensionsbemessungsgrundlage. Das heißt, dass die Pensionen je nach Verweildauer in der erhöhten Bemessungsgrundlage künftig um bis zu 38 Prozent steigen. Die Rechnung bezahlen die Jungen. Nicht viel gedacht dabei, Herr Volkswirtschaftslehre-Professor!

+ 38 Prozent mehr an Höchstbeitragsgrundlage bedeuten, dass die Lohnnebenkosten bei Einkommen zwischen derzeit 3.630 EUR und dann 5.000 EUR um nahezu 30 Prozent ansteigen. Den Wirtschaftsstandort Österreich kann man damit abschreiben. Nicht viel gedacht dabei, Herr Volkswirtschaftslehre-Professor!

+ 38 Prozent mehr an Höchstbeitragsgrundlage bedeuten, dass die Flucht aus der Sozialversicherung massiv anziehen würde. Man kann ja Einkünfte splitten. Und dafür sind Leute, die 4.000 - 5.000 EUR monatlich verdienen clever genug! Nicht viel gedacht dabei, Herr Volkswirtschaftslehre-Professor!

+ 38 Prozent mehr an Höchstbeitragsgrundlage bedeuten, dass Grünwähler - aber das ist das Problem Van der Bellens -, die ja eher gut situiert sind, dieser Bewegung den Rücken kehren. Soviel Solidarität kann man nämlich keinem Sozialversicherungszahler abverlangen. Nicht viel gedacht dabei, Herr Volkswirtschaftslehre-Professor!

Volkswirtschaftslehre scheint ein sehr schwieriges Terrain zu sein. Es hat mit Psychologie zu tun. Und da dürfte sich der Herr Professor schwer zu tun! Übrigens gibt es schon eine aktuelle Van der Bellen-Tendenz bei der Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage: Wurden in der Vergangenheit schon jährliche Steigerungsraten von über fünf Prozent vorgenommen, dann werden wir 2005 auf 2006 wieder mit einem Plus von 3,3 Prozent konfrontiert. Wo doch der fürstlichste aller Kollektivverträge - jener der Metaller - "bloß" mit einem Plus von 3,1 Prozent abschließt!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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