PHARMIG info: SPÖ präzisiert geplante Kassen-Finanzierung
LH Burgstaller beziffert, wie viele Mehrzahler es geben wird
Wien (pts017/02.03.2006/10:05) Die neue Ausgabe des gesundheitspolitischen Magazins PHARMIG info bringt ein Interview mit der Leiterin des SPÖ-"Kompetenzteams Gesundheit", Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller. Im PHARMIG info Interview erklärt Burgstaller, weshalb die SPÖ gegen eine Erhöhung der Beitragssätze, aber klar für eine Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage zur Krankenversicherung eintritt:
BURGSTALLER: "Wir brauchen zusätzliche finanzielle Mittel, um weiterhin eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau aufrecht zu erhalten. Dazu bekenne ich mich. Wir haben aber ein ernsthaftes Finanzierungsproblem auf der Einnahmenseite. Die Beiträge zur Krankenversicherung orientieren sich an den Einkommen, allerdings beschränkt durch die Höchstbeitragsgrundlage. In Verbindung mit einer sinkenden Lohnquote belastet diese Form der Finanzierung tendenziell Bezieher niedriger Einkommen. Eine allgemeine Beitragserhöhung wäre daher ungerecht und auch ökonomisch nachteilig. Die Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage ist daher eine konsequente Fortsetzung der solidarischen Finanzierung in der Gesundheitsversorgung."
Erstmals beziffert Burgstaller, wie viele Arbeitnehmer von der geplanten Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage zur Krankenversicherung betroffen sein werden:
BURGSTALLER: "Wenn wir die Höchstbeitragsgrundlage um 25 Prozent anheben, dann sind davon nur 135.000 Arbeitnehmer betroffen. Und auch wenn wir sie um 50 Prozent erhöhen, betrifft das nur 230.000 Arbeitnehmer."
Burgstaller bezieht sich hier offenbar auf eine noch unveröffentlichte WIFO-Studie, die Wege zur finanziellen Sanierung der Krankenversicherung aufzeigt: Eine Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage um 25 Prozent auf 4.687 Euro würde der Krankenversicherung jährliche Mehreinnahmen von rund 240 Millionen Euro bringen. Eine 50-prozentige Erhöhung auf 5.625 Euro brächte sogar 410 Millionen an Mehreinnahmen (Quelle: Ärzte Krone 04/06). Derzeit liegt die Höchstbeitragsgrundlage bei 3.740 Euro.
Außerdem in PHARMIG info 1/2006:
* Verbot von Naturalrabatten lässt rechtliche Fragen offen
* Ist die "Zielvereinbarung" von Oberösterreichischer Gebietskrankenkasse und Landes-Ärztekammer rechtswidrig? Experten sehen die EU-Transparenz-Richtlinie verletzt
* Gerald Bachinger, Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, sieht die oberösterreichische Zielvereinbarung kritisch: "Vielen Ärzten ist ihr Haftungsrisiko nicht bewusst, wenn die Kasse ein bestimmtes Medikament nicht finanziert."
* Diabetes: Therapie streng nach Plan? Ärzte sind gegen strikte staatliche Richtlinien
* Lebensgefährliche Schnäppchen - gefälschte Medikamente gefährden Ihre Gesundheit!
Die kompletten Interviews mit Landeshauptfrau Burgstaller sowie mit Patientenanwalt Bachinger lesen Sie in der neuen Ausgabe von PHARMIG info, dem Magazin der pharmazeutischen Industrie Österreich.
PHARMIG info 1/2006 steht ab Montag, 6. März auf http://www.pharmig.at zum Download bereit.
(Ende)Aussender: | Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs |
Ansprechpartner: | Mag. Gerlinde Gänsdorfer, Kommunikation |
Tel.: | +43 (1) 40 60 290 DW 20 |
E-Mail: | gerlinde.gaensdorfer@pharmig.at |