FMK kritisiert Handyempfehlungen der AUVA
Widersprüchliche Empfehlungen irritieren
Wien (pts017/25.09.2007/09:55) "Studienergebnisse, die nicht nachgeprüft sind, lösen Widersprüche aus", sagt FMK-Geschäftsführer Maximilian Maier zu den von der AUVA im Rahmen ihrer heutigen Informationsveranstaltung "ATHEM" aufgestellten Handytipps. Die Wissenschafter rund um Projektleiter DI Dr. Hamid Molla-Djafari (AUVA) wollen herausgefunden haben, dass beim Mobiltelefonieren athermische Wirkungen auch unter den Grenzwerten auftreten.
"Wir halten das Ergebnis einer einzelnen Studie für wenig geeignet, um die Bevölkerung objektiv zu informieren", so Maier. Denn entgegen allen wissenschaftlichen Regeln sei diese eine Studie des Gesamtprojekts ATHEM bis dato nicht wissenschaftlich veröffentlicht und somit auch nicht anerkannter wissenschaftlicher Kenntnisstand. Maier hält das Vorgehen auch für inhaltlich fragwürdig, weil die vorgestellten AUVA-Empfehlungen technische Fehlinterpretationen aufweisen und auch noch über eigene Widersprüche stolpern: So soll unterbrochenes Telefonieren (5 Minuten Gespräch, 10 Minuten Pause) mehr Zellveränderungen mit sich bringen als pausenloses Telefonieren (Dauergespräche). Schlussfolgernd raten die Experten dann aber vorsichtshalber zur Vermeidung von stundenlangem Telefonieren.
"So kehrt sich eine an und für sich gut gemeinte Aktion einer Aufklärung ins Gegenteil und wird irreführend", sagt Maier. "Unverständlich ist auch, dass hier alte Handymythen neu aufgewärmt wurden, ohne Hinterfragen deren Relevanz", entgegnet Maier den AUVA-Vorschlägen. Die Tipps sind insofern mehrheitlich zu kritisieren, weil sie insgesamt von einem falschen Verständnis der Technik ausgehen, Ängste schüren und nicht informieren. "Handys senden nicht permanent. Bei Nichtbenützung nehmen Handys nur alle 4 bis 6 Stunden mit einem ganz kurzen Signal Kontakt mit der Basisstation auf. Sonst senden sie nicht", räumt Maier mit einem Vorurteil auf. "Moderne UMTS-Geräte senden nur mit bis zu 0,25 Watt Sendeleistung. Der Grenzwert von 2 Watt/kg (SAR) wird von keinem im Handel erhältlichen Mobiltelefon überschritten", erklärt er. "Diese Handlungsweise trifft uns sehr, da wir die AUVA als eine seriöse Institution mit hoher Glaubwürdigkeit schätzen. Diese Empfehlungen verunsichern aber nur und bringen uns im Sinne einer sachlich fairen Mobilfunkdiskussion keinen Schritt weiter", so Maier abschließend.
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