VÖB-Volkswirte erwarten EZB-Zinssenkung erst in zweiter Jahreshälfte 2008
Berlin (pts036/10.04.2008/15:33) Die in der Kommission Wirtschaft und Finanzen des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, vertretenen Chefvolkswirte der großen öffentlichen Kreditinstitute erwarten ungeachtet der heutigen Entscheidung eine Senkung der Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) in der zweiten Jahreshälfte 2008. Hierdurch würde die EZB den zunehmenden Belastungen Rechnung tragen, die auf die Konjunktur im Euro-Währungsraum einwirken und die die Inflationsgefahr mittelfristig abmildern. Zwar könnte die Notenbank schon jetzt die Auswirkungen der weiter schwelenden Finanzmarktkrise auch durch geldpolitische Maßnahmen abfedern. Angesichts der aktuell sehr hohen Teuerungsraten würde dies aber die Gefahr einer Schwächung des Vertrauens auf einen stabilen Geldwert in sich bergen. Insgesamt rechnen die Chefvolkswirte mit einer leichten Lockerung der europäischen Geldpolitik auf einen Refinanzierungssatz von 3,5 Prozent bis Ende 2008.
Die Euroaufwertung seit Mitte 2007 sowie die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen der Wirtschaft im Zuge der Finanzmarktkrise wirkten für sich genommen wie eine Leitzinserhöhung um etwa einen Prozentpunkt. Die Chefvolkswirte der VÖB-Banken erwarten im laufenden Jahr ein Wachstum im Euroraum von gut eineinhalb Prozent. Jedoch sei mit einer spürbaren Verlangsamung im Sommerhalbjahr zu rechnen. Dies gehe im Wesentlichen auf eine Abschwächung der Weltkonjunktur, ausgehend von der US-Wirtschaft, sowie auf die realwirtschaftlichen Auswirkungen der Finanzmarktkrise zurück.
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Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, vertritt die Interessen von 62 Mitgliedsinstituten, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Mit einer Bilanzsumme von 1.931,1 Mrd. EUR (Ende 2006) beläuft sich der Marktanteil der VÖB-Banken auf 27 Prozent des deutschen Bankenmarktes. Die VÖB-Banken beschäftigen 88.665 Mitarbeiter
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