pte20081205028 in Business

Schlecker will Kunden mit eigenen Arzneien heilen

Apothekerverband sieht in Ankündigung keine Konkurrenzgefahr


Schlecker will Medikamente verkaufen (Foto: pixelio.de, Klicker)
Schlecker will Medikamente verkaufen (Foto: pixelio.de, Klicker)

Ehingen/Frankfurt am Main (pte028/05.12.2008/13:55) Die Drogerie-Handelskette Schlecker http://www.schlecker.de will als erster Einzelhändler den Arzneimittelmarkt in Deutschland mit Eigenmarken aufmischen. Die Produkte will das Unternehmen künftig über seine Versandapotheke Vitalsana auf den Markt bringen. Einem Bericht der "Lebensmittel Zeitung" nach beabsichtigt der Drogerieriese im kommenden Jahr einen Frontalangriff gegen die bereits seit mehreren Jahren im Markt vertretenen Apotheken.

"Drogerieketten wie Schlecker geht es in erster Linie darum, sowohl die Kundenfrequenz als auch die Gewinnmaximierung zu steigern. Es hängt davon ab, ob Schlecker Arzneimittel im wahrsten Sinne des Wortes über seine Filialen vertreiben will. Das wäre in Deutschland nach Auffassung der gegenwärtigen Rechtslage nicht möglich und ausschließlich über qualifizierte Apotheker zulässig", erklärt Helga Fritsch, Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Apotheker http://www.apothekerverband-bvda.de , gegenüber pressetext. Laut der Fachfrau fühlt man sich von der Ankündigung des Konzerns in Hinblick auf die Konkurrenzsituation nicht herausgefordert. "Viele Händler bieten schon lange viele Mittelchen an", so Fritsch.

Einzelhandelsexperten bewerten den Vorstoß Schleckers jedoch als konkurrenzbezogenen Angriff gegenüber etablierten Apothekern, da langfristig erwartet wird, dass der Discounter mit seiner Hausmarke preislich unterhalb der bekannten Nachahmer-Produkte bleibt. Ob man die Ausweitung des Schlecker-Produktportfolios mit Medikamenten allein in Deutschland plant oder eine mögliche Markteinführung auch in den übrigen "Schlecker-Ländern" Belgien, Tschechien, Polen, Frankreich, Österreich, Spanien, Italien, Dänemark, Portugal, Holland, Luxemburg und Ungarn beabsichtigt, ist derzeit noch offen. Zu einer Stellungnahme war Schlecker auf Nachfrage von pressetext bislang nicht bereit.

Laut dem Bericht verhandeln die Ehlinger gegenwärtig mit mehreren Pharmakonzernen, die ab dem kommenden Jahr ausschließlich nicht-rezeptpflichtige Medikamente als Eigenmarke für Schlecker produzieren sollen. Branchenkenner gehen davon aus, dass der Drogeriespezialist alle bedeutenden Indikationsbereiche wie etwa Magen-/Darm-, Grippe- und Schmerzmittel abdecken wird. Werden die Vorhaben wie geplant in die Tat umgesetzt, würde Schlecker zu den Vorreitern im lukrativen Geschäft mit Medikamenten-Eigenmarken gehören. Dies würde laut Experten den Wettbewerb stärken und mögliche Nachahmereffekte bei anderen Ketten auslösen.

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