pte20090107021 in Business

Chemieriese LyondellBasell beantragt Insolvenz

Sanierung angestrebt - Analyst sieht keine Negativfolgen für BASF


26 Mrd. Dollar Schulden lasten auf LyondellBasell (Foto: lyondellbasell.com)
26 Mrd. Dollar Schulden lasten auf LyondellBasell (Foto: lyondellbasell.com)

Houston/Hoofddorp/Rotterdam (pte021/07.01.2009/13:55) Der angeschlagene drittgrößte Chemiekonzern LyondellBasell http://www.lyondellbasell.com hat im Zuge massiver Nachfrageeinbrüche in den USA Gläubigerschutz beantragt. Die Pleite des mit über 26 Mrd. Dollar verschuldeten Unternehmens ist eine der größten in der jüngsten Firmengeschichte in den USA. Nun müssen auch deutsche Angestellte um ihren Arbeitsplatz bangen, da die Holdinggesellschaft Basell Germany neben den US-Konzernteilen mit von der kontrollierten Insolvenz betroffen ist. Wie LyondellBasell in der Nacht auf heute, Mittwoch, bekannt gab, hätten sich rund 80 Tochtergesellschaften an dem nun eingeleiteten Verfahren beteiligt. Am Sonntag letzter Woche war die Frist für eine rettende Umschuldung abgelaufen.

"Dass es LyondellBasell nicht gut geht, war bekannt. Insofern ist die Entscheidung, nun die Hoffnungen auf eine Sanierung zu legen, keine große Überraschung", erläutert Ulle Wörner, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg http://www.lbbw.de , gegenüber pressetext. Das nun in die Wege geleitete Insolvenzverfahren nach "Chapter 11" des US-Rechts soll eigenen Angaben nach zu einer soliden Sanierung führen, wobei der Betrieb weiterlaufen soll. "Ich sehe für den Gesamtmarkt aber keine negativen Auswirkungen auf die BASF, die einmal mit LyondellBasell verflochten war", fügt Wörner hinzu. Das Unternehmen macht vor allem die aktuelle Wirtschaftskrise für die Misere und den Schuldenberg verantwortlich. So sei die Nachfrage in den vergangenen sechs Monaten massiv eingebrochen, sagt Konzernchef Volker Trautz. Zuvor hatte das Unternehmen bereits einen deutlichen Stellenabbau sowie die Schließung von Werken bekannt gegeben. Weitere Einsparungen sollen folgen.

"Einige gut positionierte Unternehmen können von dieser Entwicklung bei LyondellBasell profitieren. Schließlich bieten sich bestimmte Sparten zur Ergänzung des Portfolios unter bestimmten Bedingungen an", sagt Wörner im Gespräch mit pressetext. LyondellBasell hat seinen größten EU-Produktionsstandort in Wesseling bei Köln, ein Chemiewerk mit 2.000 Beschäftigten. Zudem verfügt der auf Massenkunststoffe wie Polyethylen und Polypropylen spezialisierte Chemiegigant über deutsche Produktionsstandorte unter anderem in Frankfurt und Ludwigshafen sowie in Bayreuth. Zu den Gläubigern zählt vorrangig der gebeutelte Finanzsektor. Merrill Lynch, Goldman Sachs, die Citigroup, ABN Amro sowie die Schweizer Großbank UBS haben Forderungen. "Eines der Hauptprobleme LyondellBasells war es, dass man die Schulden durch kreditfinanzierte Zukäufe angehäuft hat", sagt Wörner abschließend. Der Jahresumsatz der Unternehmensgruppe lag zuletzt bei rund 55 Mrd. Dollar.

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