pts20090721017 Tourismus/Reisen, Auto/Verkehr

Im Taurus-Express durch die Türkei

Historische Bagdadbahn feiert 80jährigen Geburtstag


Wien (pts017/21.07.2009/10:20) Sein westliches Pendant, der Orient-Express, ist zwar deutlich älter und bekannter - wer aber einmal mit dem Taurus-Schnellzug durch Kleinasien gereist ist, schwört auf traditionelles "Reisefeeling". Im kommenden Februar jährt sich die Jungfernfahrt der einstigen "Bagdadbahn" zum 80. Mal. Sie hat in Istanbul ihren Ausgang und führt heute quer durch die Türkei nach Gaziantep an der Grenze zu Syrien.

"Iyi Yolculuklar!" - Gute Reise!
Eine Zugreise hat gegenüber moderneren Transportmitteln ihre Vorzüge: vermittelt sie doch das beinahe ganz verloren gegangene, klassische Reisegefühl. Wer mit der Bahn fährt, strebt nicht allein die möglichst schnelle Ankunft an, sondern genießt auch das Dazwischen: Die Reise selbst. Der Taurus-Express geht vorbildlich auf diesen Wunsch ein und gibt Zeit und Gelegenheit, die vielfältigen Facetten der türkischen Landschaft zu genießen.

Ausgangspunkt Istanbul
Einmal in Istanbul angekommen, wartet der Taurus-Express schon in der eindrucksvollen Bahnhofshalle von Haydarpasa auf die Reisenden. "Haydarpasa ist einzigartig. Der Bahnhof wirkt wie ein Schloss, das mitten im Meer steht: Wenn man durch die Schalterhalle geht, erstreckt sich der Bosporus vor einem", erzählt Botschaftsrat Dr. Tahsin Yilmaz vom Türkischen Informationsbüro für Kultur und Fremdenverkehr. Außerdem herrscht eine freundliche und ruhige Atmosphäre. Erbaut wurde der Bahnhof von den deutschen Architekten Otto Richter und Helmut Cono. Das Bahnhofsgebäude enthält unterschiedliche Baustile, die sich von der mitteleuropäischen Barockarchitektur bis hin zur Deutschen Renaissance und der Neo-Klassizistischen Architektur erstrecken.

Von historischem Boden geht es los und auf historischem Boden verläuft die Eisenbahntrasse - vorbei an zerklüfteten Felsen, durch unzählige Tunnel, über schwindelerregend hohe Brücken; und immer wieder von Deutschen erbaute Bahnhöfe. Wäre man mit dem Auto unterwegs, bekäme man diese Orte wohl niemals zu Gesicht, erläutert Yilmaz. Die Gastfreundschaft der Türkei spiegelt sich hier auch im Bordservice wieder.

Auf den Spuren einer Legende
Mit dem Taurus-Express bereist man kulturell und landschaftlich exotische Strecken auf einer Gesamtlänge von 1600 Kilometern. Die wichtigsten Abschnitte verlaufen zwischen Istanbul und Gaziantep an der Grenze zu Syrien über Eskisehir, Afyon, Konya, Karaman, Adana und Osmaniye. Die Errichtung der Eisenbahnstrecke dauerte mehr als eine Generation von 1903 bis 1940, die Strecke verlief ursprünglich über Konya nach Bagdad. Obwohl eine Wiederaufnahme dieser Direktverbindung angestrebt wurde und wird, konnte dieser Plan bis heute nicht umgesetzt werden.

Stationen einer Reise
Zunächst führt die Reisestrecke entlang des Marmara-Meeres, anschließend durch ländliche Gegenden bis nach Konya. Ein besonderes Highlight bildet das Erklimmen des Taurusgebirges - bis nach Adana. Etwa einen Tag lang ist man so unterwegs. Möchte man die Strecke durchgehend befahren, empfiehlt sich ein Schlafwagenabteil, ansonsten sollte man sorgfältig planen, um Tickets für die Tageszeit zu ergattern. Eine Übernachtung in Konya ist empfehlenswert, um dort das bekannte Mevlana-Kloster zu besichtigen. Andere Sehenswürdigkeiten wie die Moschee Alâeddin Camii, stammen aus der Seldschuken-Zeit und zählen ebenfalls zu den bedeutenden Bauwerken der türkischen Architektur.

Berühmte Passagiere
Wie im Orient-Express bereisten auch in der damaligen Bagdadbahn zahlreiche Berühmtheiten die Länder des Morgenlandes, so etwa die Krimi-Autorin Agatha Christie. Ihr Mann war um 1930 bei Ausgrabungen in Syrien beschäftigt, und so bereiste sie die Ausgrabungsstätten dort mehrmals über den Landweg. Die Reise verlief zunächst mit dem Orient-Express von England über Paris und Wien nach Istanbul, und von dort weiter in der Bagdadbahn - bis nach Syrien.

Über das Türkische Informationsbüro für Kultur und Fremdenverkehr
Das Informationsbüro ist eine Außenstelle des Kultur- und Tourismusministeriums der Republik Türkei in Ankara und zuständig für die Förderung von Tourismus und Kulturaustausch in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Gemäß den diesbezüglichen Weisungen seitens des Ministeriums in Ankara koordiniert das Informationsbüro alle Werbe- und PR-Maßnahmen in diesen vier Ländern. Das Informationsbüro ist Anlauf- und Kontaktstelle für Reiseveranstalter ebenso wie für allgemeine Fragen im Bereich Tourismus und Kulturaustausch von Journalisten und Privatpersonen.

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