Supervision schützt vor Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing kostet Unternehmen viel: Opfer öfter im Krankenstand
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Mobbing kommt Unternehmen teuer zu stehen (Foto: pixelio.de/S. Hofschläger) |
Wien (pte037/24.11.2009/15:15) Einer repräsentativen Studie des deutschen IFAK-Instituts zufolge, wurden 13 Prozent aller Beschäftigten auf ihrem Arbeitsplatz schon einmal gemobbt. "Das Betriebsklima ist wesentlich dafür, ob dies in einem Unternehmen geschieht, oder nicht", so Wolfgang Knopf, Vorsitzender der Österreichischen Vereinigung für Supervision (ÖVS) http://www.oevs.or.at . Das Betriebsklima hänge nicht zuletzt von den sozialen Kompetenzen der Führungskräfte und der Mitarbeiter ab. Die Studie zeigt deutlich, dass es beim Mobbing keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt und die berufliche Stellung der Beschäftigten keine Rolle spielt.
"Leider wird in die Förderung von Soft Skills in Krisenzeiten kaum investiert", meint Gerhard Liska, stellvertretender Vorsitzender der ÖVS gegenüber pressetext. Wirtschaftlich sei das ein großer Fehler, denn Mobbingopfer sind wesentlich häufiger im Krankenstand. Sie fehlen im Büro doppelt so häufig wie Beschäftigte, die bei ihrem Unternehmen keine Mobbingerfahrung machen mussten (12,2 zu 6,5 Tage pro Jahr). "Die ÖVS empfiehlt Supervision und Coaching als wirksame Techniken zur Mobbingprävention."
Negatives Führungsverhalten und fehlende soziale Kompetenz
"Folgen von Mobbing sind sinkende Motivation, Krankheiten, Panikattacken und im schlimmsten Fall Depressionen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beziffert die betrieblichen Kosten eines durch Mobbing bedingten Fehltages auf 103 bis 410 Euro. Nicht mitgerechnet sind dabei Kosten durch gehäufte Fehler, Leistungsverlust, Störungen der sozialen Arbeitsgemeinschaft, Motivations-, Kreativitäts- und Imageverlust.
"In der Umgangssprache wird der Begriff Mobbing häufig auch im Zusammenhang mit negativem Führungsverhalten genannt", erklärt der Experte. In einer derzeit laufenden Online-Umfrage der Ruhr-Universität Bochum sind von derzeit mehr als 3.500 befragten Mitarbeitern nur 20 Prozent mit ihren direkt vorgesetzten Führungskräften zufrieden, 56 Prozent unzufrieden. 23 Prozent geben ihren Chefs die schlechteste mögliche Bewertung.
Mangelnde Sozialkompetenz von Führungskräften zeige sich etwa durch mangelndes Einfühlungsvermögen, mangelnde Kommunikations- und Konfliktfähigkeit sowie schlechtes Beziehungsmanagement und das Unvermögen, Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten der Situation entsprechend und konstruktiv zu unterstützen. Die Folgen sind ähnlich wie bei "echtem" Mobbing.
Supervision und Coaching als Prävention
"Bei Supervision und Coaching geht es um die Reflexion des Handelns in einem berufsbezogenen Kontext. Beide Beratungsformen zielen darauf ab, sich mit Hilfe eines erfahrenen Beraters von festgefahrenen Modellen und Verhaltensmustern im Job freizumachen und so die eigene Sozialkompetenz zu stärken", so Liska.
"Im Beratungsprozess werden komplexe Fragestellungen im Spannungsfeld Person - Rolle - Organisation - Gesellschaft anhand konkreter, praxisbezogener Beispiele geklärt." Das vertrauliche Setting und die üblicherweise wertschätzenden Atmosphäre würden es ermöglichen, die eigene Wahrnehmungsfähigkeit für Aspekte zu schärfen, die in der Alltagshektik untergehen. "Das Hören auf die eigenen Gefühle und das Bewusstmachen der im Berufsalltag bestehenden Konfliktpotentiale sind Beispiele dafür", so der Experte abschließend.
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