pts20121024018 in Leben

Tagesgeld Suche bei Google mit hoher Variabilität im Zeitverlauf

Google Trends sieht Tagesgeld-Anfragen mit unterschiedlicher Intensität


Suchvolumen für
Suchvolumen für "Osterhase" und "Tagesgeld" 2004-2012 (Quelle: Google Trends)

Hambühren (pts018/24.10.2012/11:50) tagesgeldvergleich.com Economic Research hat das Suchverhalten der Verbraucher nach Tagesgeld bei Google analysiert und ist dabei zu interessanten, unerwarteten Erkenntnissen gekommen. Die Analyse wurde auf die Suchmaschine Google beschränkt, da das Internetunternehmen in Deutschland 2012 einen Marktanteil von rund 96% bei den Suchanfragen hat und somit das User-Verhalten repräsentativ abgebildet.

Wie dynamisch suchen Verbraucher nach einem bestimmten Begriff?

Saisonal auftretende Events wie Ostern oder Weihnachten werden mit dem entsprechenden Keyword sowie Keywordvarianten in den Suchmaschinen einmalig und zeitnah nachgefragt. Die obere Abbildung zeigt das relative Suchvolumen nach "Osterhase" von 2004 bis 2012. Interesse besteht an dem Suchbegriff nur für eine kurze Periode, jeweils um die Ostertage, danach fällt die Nachfrage auf nahezu null Prozent ab.

Aber wie verhält es sich mit Begriffen wie Tagesgeld, Zinsen oder Inflation? Die Redaktion von http://www.tagesgeldvergleich.com hat das Interesse der Verbraucher an dem Begriff "Tagesgeld" von 2004 bis 2012, mittels Google Trends genauer analysiert. In der unteren Abbildung ist das relative Suchvolumen dargestellt, wobei dem höchsten Wert 100% zugeordnet wurden.

Langfristige Änderungen im Suchvolumen

Es fällt auf, dass von einem relativ geringen Niveau im Dezember 2004 ausgehend ein kontinuierlicher Anstieg der Suchanfragen zu "Tagesgeld" bis zum Erreichen des Maximalwertes im Januar 2009 erfolgt. Von 2009 bis 2012 wurde wieder deutlich weniger nach dem Begriff "Tagesgeld" gesucht. Im Oktober 2012 lag der Wert bei nur 40% der maximalen Abfragen vom Januar 2009.

Die Suchintensität variiert im Jahresablauf erheblich

Deutlich wird aus der Abbildung auch eine Saisonalität in der Suchaktivität: zeitlich zunehmende oder abnehmende Suchintensitäten erfolgen nicht kontinuierlich, eher zeigen sich Maxima und Minima im Jahresverlauf. Der Begriff "Tagesgeld" wurde besonders häufig im Januar eines jeden Jahres nachgefragt. In den neun Jahren, von denen Datensätze vorliegen, wurde sechs Mal der Höchstwert im Januar erreicht, das sind 66,7%. Auch in den restlichen Jahren wurden im Januar erhöhte Suchanfragen, im Vergleich zu den anderen Monaten festgestellt: So erfolgten 2005 nur im Juli mehr Anfragen als im Januar. 2008 war der Januar der Monat mit den dritthöchsten Nachfragen und in 2011 wurden nur im Juli mehr Suchen verzeichnet.

Die jahresinterne Spannweite der Suchintensität war ausgeprägt und lag im Mittel bei 28,8% mit einer Standardabweichung von 10,4% (n=106). Besonders gering waren die Unterschiede in 2006 und 2007 mit je 17% Spannweite des Suchvolumens. Relativ große Abweichungen gab es 2009 und 2010 mit 43% bzw. 41%.

Welche Faktoren beeinflussen das Interesse an dem Suchbegriff Tagesgeld?

Nach Meinung der Redaktion ist der wesentlichste Einflussfaktor, der das Suchvolumen für "Tagesgeld" generiert, der Tagesgeld Zinssatz. Dieser ist kein fester Wert, sondern am Markt werden für Einlagen auf einem Tagesgeldkonto Zinsen über einen großen Wertebereich angeboten. Aktuell, im Oktober 2012, beispielsweise zahlen Banken ihren Kunden zwischen 0,1% und 3,0% für Tagesgeld. Ein besserer, weil konkreter Zinssatz ist der EURIBOR Geldmarktzinssatz (Euro Interbank Offered Rate) für das Dreimonatsgeld, der als Referenzwert für einen mittleren Tagesgeldzinssatz eingesetzt werden kann (Quelle: http://www.tagesgeldvergleich.com/tagesgeldzinsen.html ) .

Die Entwicklung der Suchintensität für "Tagesgeld" korreliert sehr gut mit dem Verlauf des EURIBOR. Dessen Wert stieg von 2004 bis 2008 von durchschnittlich 2,11% kontinuierlich auf 4,73%. Danach erfolgte ein rapider Rückgang des EURIBOR bis September 2012, eigentlich schon mehr ein Absturz, auf 0,36%.

Das Interesse an Tagesgeld bei Google folgt dem Verlauf des EURIBOR besonders gut von 2004 bis 2008 (also parallel zu den steigenden Tagesgeldzinsen). Mit der Abnahme des Dreimonatsgeldzinssatzes ging auch die Suchaktivität bei Google zurück. Allerdings ist das Suchniveau in den Jahren 2010 - 2012 etwa doppelt so hoch wie von 2004 bis 2006. Der Grund dafür dürfte bei der EU-Währungskrise bzw. den teilweise extremen Unsicherheiten an den Finanzmärkten von 2010 bis 2012 liegen. Die Anleger legen laut aktuellen Umfragen besonderen Wert auf Sicherheit und schnelle Verfügbarkeit des anzulegenden Kapitals. Eigenschaften, wie sie bei Tagesgeld in idealer Weise vorliegen.

(Ende)
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