pte20160321001 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Satellitenbilder verraten Wasserleitungsschäden

Software entdeckt verdächtig feuchte Stellen auf den Aufnahmen


Wasserrohr: Neues System findet Lecks (Foto: M. Großmann, pixelio.de)
Wasserrohr: Neues System findet Lecks (Foto: M. Großmann, pixelio.de)

Rom (pte001/21.03.2016/06:00) Das von zwei oberitalienischen Forschern gegründete Start-up Neptune Water Leaks http://www.neptunewaterleaks.com hat ein innovatives Überwachungsystem für städtische Wasserleitungen entwickelt. Mithilfe von Satellitenaufnahmen können auftretende Wasseraustritte und somit Leitungsschäden ohne größeren Zeitaufwand aufgespürt werden.

Verdächtige Feucht-Gebiete

"Von der Europäischen Weltraumbehörde Esa kaufen wir Satellitenbilder und gleichen sie mit dem kommunalen Kartenmaterial zur Trinkwasserversorgung ab," erklärt Firmensprecher Roberto Giuliani. Eine von den Firmengründern entwickelte Software ermittelt dann außergewöhnlich feuchten Stellen, die auf einen Wasseraustritt hindeuten. Anschließend findet zusammen mit dem technischen Personal der betreffenden Gemeindeverwaltung eine Besichtigung vor Ort statt. Falls sich der Wasserverlust bestätigt, kann der Schaden gezielt und ohne aufwendige Inspektionen behoben werden.

Zu den Vorteilen des neuartigen Verfahrens gehören neben geringen Kosten vor allem die Wetterunabhängigkeit und ein geringer Bürokratiebedarf. Auch die Endabnehmer werden nicht durch lästige Betriebsunterbrechungen beeinträchtigt. Zudem kann die Methodik auf die Überwachung von Abwasser- und Beregnungssystemen übertragen werden.

Gewaltige Verluste

Einer Erhebung des Italienischen Statistikamtes Istat http://www.istat.it/en für das Jahr 2012 zufolge treten bei 37,4 Prozent des landesweiten Leitungsnetzes Wasserverluste auf. Das bedeutet einen Verlust von jährlich 3,1 Mrd. Kubikmetern und von täglich 148 Litern je Einwohner. Laut Berechnungen der Stiftungsgesellschaft Fondazione Civicum beläuft sich der wirtschaftliche Schaden auf fast 2,5 Mrd. Euro. Einige Netze stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Die Schadensermittlung wird meist dadurch erschwert, dass die Leitungen unterirdisch verlegt sind.

(Ende)
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