pte20180706001 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Instagram findet Mannequins von Liar Liar zu nackt

Schaufensterpuppen fallen dem automatisierten Algorithmus zum Opfer


Puppen: Instagram-Algorithmus ist das viel zu nackt (Foto: liarliarlingerie.com)
Puppen: Instagram-Algorithmus ist das viel zu nackt (Foto: liarliarlingerie.com)

Melbourne (pte001/06.07.2018/06:00) Das Unterwäsche-Label Liar Liar Lingerie http://liarliarlingerie.com beschuldigt den Online-Dienst Instagram, Bilder seiner Werbekampagne ungerechtfertigt gelöscht zu haben. Der automatische Kontroll-Algorithmus erachtete die Kampagne als zu freizügig, obwohl das Unternehmen zum Präsentieren der Wäsche extra auf Schaufensterpuppen zurückgegriffen hatte.

Verwirrte Algorithmen

"Wir haben im Hintergrund unserer Produktaufnahmen nackte Mannequins benutzt, aber nicht geglaubt, dass sie die Grenzen der Nacktheit überschreiten würden, da sie keine echten Menschen sind", erklärt Co-Inhaberin Sophie Hardy. Das Label gibt an, sich darüber bewusst gewesen zu sein, dass es für das Werben auf Instagram deutlich kreativer sein müsse, um dem strengen Algorithmus und den engen Richtlinien keinen Grund für eine Löschung zu liefern. Es sei zudem explizit darauf geachtet worden, keine zu anzüglichen Posen zu verwenden.

Beide Inhaberinnen haben sich direkt nach der Löschung mit Instagram in Verbindung gesetzt und darum gebeten, den Account von einer "echten Person" überprüfen zu lassen. Instagram erklärte sich gegenüber "FairfaxMedia": "Diese Anzeigen wurden von unserem Bewertungs-Team abgelehnt, weil sie unsere Richtlinien für Nacktheit verletzt haben. Wir geben unser Bestes, um die richtige Balance zu finden, um den Menschen zu ermöglichen, sich auszudrücken und eine angenehme Erfahrung für unsere globale Gemeinschaft zu schaffen."

Fragwürdige Entscheidungen

In dieser Woche kam es bereits bei Facebook zu einem größeren Fauxpas der automatisierten Inhaltskontrolle. So wurden Teile der US-Unabhängigkeitserklärung fälschlicherweise als Hassrede deklariert und gelöscht (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180704018 ). Das Unterwäsche-Label plant nun, das aktuelle Sortiment erneut so umzustellen, dass sie den Problemen von Beginn an ausweichen. Es gelang ihnen auch, einige der verbotenen Bilder der Kampagne erneut hochzuladen. Dabei mussten sie jedoch einen Großteil des ursprünglichen Bildes sehr stark zuschneiden. Allem Anschein nach stellt Instagrams Algorithmus erst dann keine Freizügigkeit mehr fest.

(Ende)
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