IG Windkraft: In Tschernobyl wird nach 34 Jahren wieder Radioaktivität freigesetzt
34 Jahre nach der Reaktorkatastrophe zeigt Waldbrand in Tschernobyl wie es um das Klima bestellt ist
St. Pölten (pts003/25.04.2020/09:15) Zum morgigen Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wird einmal mehr klar, dass die Atomkraft die gefährlichste Energieerzeugungstechnologie ist, die je entwickelt wurde. Beim Klimaschutz kann die Atomkraft kaum einen Beitrag leisten, da sie zu teuer ist und zu langsam ausgebaut werden kann. Das Klima braucht eine 100-prozentige Energiewende und Österreich einen grünen Marshall-Plan, der den Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich voranbringt", fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Am 26. April 1986 kam es im Reaktor des Atomkraftwerkes in Tschernobyl zu einem der schlimmsten Unfälle in der Geschichte der Atomkraftnutzung. Noch heute ist das havarierte Kraftwerk nicht abgebaut und von einer Sperrzone mit einer Fläche von 4.300 Quadratkilometern umgeben. 34 Jahre später brennt in der Sperrzone der Wald. Eine Fläche von 100 Hektar stand in Flammen. Der brennende Wald setzte wieder Radioaktivität frei und verteilte diese ins Umland. "Dies zeigt einmal mehr, wie gefährlich die Atomkraft ist. Wir sollten deren Nutzung so rasch wie möglich beenden", fordert Moidl.
Klimawandel bei uns angekommen
Der Waldbrand in Tschernobyl reiht sich ein in eine ganze Reihe von Waldbränden, die sich in der letzten Zeit durch ganz Europa zieht. Diese sind Folge der extremen Trockenheit des heurigen Frühlings. Die Niederschlagsmenge lag 2020 in Österreich um 50 Prozent unter dem langjährigen Durschnitt und in einzelnen Regionen sogar um 70 Prozent darunter. Der heurige Frühling zählt darüber hinaus zu den Wärmsten der Messgeschichte, berichtet die Zentralanstalt für Metrologie und Geodynamik ZAMG. "Mittlerweile sind die Folgen des Klimawandels auch bei uns deutlich zu spüren", bemerkt Moidl.
Atomkraft rettet das Klima nicht
Betrachtet man die Ursachen des Klimawandels wird deutlich, dass die Energieerzeugung eine der Hauptquellen für die Treibhausgasemissionen ist. Daher kommt diesem Bereich auch die bedeutendste Rolle beim Klimaschutz zu. Im World Nuclear Industry Status Report 2019 ist dazu zu lesen: "Um das Klima zu schützen, müssen wir am meisten CO2 zu den geringsten Kosten und in der kürzest möglichen Zeit erreichen. Neue Atomkraftwerke sind nicht nur die teuerste, sondern auch die langsamste Option um CO2 einzusparen." Dies wird auch in beeindruckender Weise durch die Kennzahlen der Atomkraft deutlich. "Die Blütezeit der Atomkraft ist längst vorbei", bemerkt Moidl: "Eines ist sicher, die Atomkraft wird unser Klima nicht retten."
Klimaschutz Erneuerbare Energien
2019 waren 72 Prozent der neu errichteten Kraftwerksleistung erneuerbare Energien. 90 Prozent davon waren Wind- und Sonnenkraftwerke. "Für den Klimaschutz ist dies aber zu wenig. Hier brauchen wir nicht nur 100 Prozent erneuerbare Kraftwerke und keinen Ausbau konventioneller Stromerzeugung, sondern auch deutlich höhere Ausbauvolumina bei den Erneuerbaren", fordert Moidl. In Europa ist der Windkraftausbau an Land letztes Jahr auf das Niveau von 2012 zurückgefallen. "In Österreich werden wir heuer voraussichtlich das schlechteste Ergebnis der Windbrache seit seinem Bestehen erzielen", bemerkt Moidl und fordert einen grünen Marshall-Plan für Österreich mit einem starken Anschub beim Ausbau der erneuerbaren Energien.
Zur gesamten Pressemappe mit weiterführenden Informationen: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1043404
(Ende)Aussender: | IG Windkraft |
Ansprechpartner: | Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee |
Tel.: | +43 660 20 50 755 |
E-Mail: | m.fliegenschnee@igwindkraft.at |
Website: | www.igwindkraft.at |