pte20200828016 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Meereskorallenart speichert organische Gifte

Signifikante Anreicherung in Balanophylla Europea gefährdet übrige Meeresfauna massiv


Forscher analysiert Balanophylla Europea (Foto: F. Sesso, fanomarinecenter.eu)
Forscher analysiert Balanophylla Europea (Foto: F. Sesso, fanomarinecenter.eu)

Bologna (pte016/28.08.2020/10:30) Die Meereskorallenart Balanophylla Europea speichert polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Forscher des Istituto per le Risorse Biologiche e le Biotecnologie Marine http://bit.ly/3lq5m6u und der Università di Bologna http://unibo.it herausgefunden haben. Die multidsiplinäre Untersuchung ist in Kooperation mit dem Fano Marine Center http://fanomarinecenter.eu durchgeführt worden. Details wurden in "Science of the Total Environment" publiziert.

"Gefahr für dort lebende Fauna"

Bei polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen handelt es sich um organische Giftstoffe, die aus der unvollständigen Verbrennung von organischem Material und dem industriellen Einsatz fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Gas, Kohle oder Holz entstehen. "Diese sind in hohem Maße auch in den Weltmeeren verbreitet und stellen eine große Gefahr für die dort lebende Fauna dar", so Projektleiter Mauro Marini. Einige darunter, wie bespielsweise Acenaphthene, Fluorene und Pyrene, sind vor allem in Korallenriffen des Mittelmeeres anzutreffen.

"Es hat sich gezeigt, dass die Balanophylla Europea diese Schadstoffe in ihrem Skelett und den mit ihr in Symbiose lebenden Algen speichert", sagt Marini. In Abhängigkeit ihres jeweiligen Alters sei es möglich, ihre langfristige Speicherkapazität vorauszusagen. Bei extremer Anreicherung könne dies zur Überlastung und schließlich auch zum Absterben der Koralle führen. Hinzu kämen die Folgen des Klimawandels in Form einer Übersäuerung der Meere, die ein beschleunigtes Absterben der Korallenbestände und einen Austritt dieser Schadstoffe mit nachteiligen Folgen für die meisten Meeresorganismen bewirkt.

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