pte20231012021 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Therapie gegen Multisystemerkrankung PCD

Ansatz der Medizinischen Hochschule Hannover stoppt mit Idrevlorid Natrium-Abgabe ins Blut


Felix Ringshausen: PCD-Patienten sollen wieder freier atmen (Foto: Karin Kaiser, mhh.de)
Felix Ringshausen: PCD-Patienten sollen wieder freier atmen (Foto: Karin Kaiser, mhh.de)

Hannover (pte021/12.10.2023/13:36)

Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben eine neue Therapie für das angeborene Multisystemleiden PCD gefunden. Patienten leiden oft unter schweren Atemwegs- und Lungenerkrankungen, bei denen die Flimmerhärchen in den Bronchien die Lunge nicht mehr reinigen können und dadurch chronische Infektionen begünstigt werden.

Flüssiger Schleim als Ziel

Das Problem bei PCD ist, dass - im Gegensatz zur Behandlung bei Mukoviszidose - das Natrium des inhalierten Kochsalzes sofort ins Blut weitergeleitet wird und somit seine Wirkung verfehlt. Die Experten haben mit Zugabe von Idrevlorid diese Weitergabe ins Blut nun blockiert.

So kann sich der Schleim in den Atemwegen beim Inhalieren wieder verflüssigen und leichter abtransportiert werden, was die Lungenfunktion bei den Patienten messbar verbessert. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachjournal "The Lancet Respiratory Medicine" veröffentlicht.

Daten bestätigen Wirksamkeit

"Unsere Daten haben die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung mit Idrevlorid in hypertoner Kochsalzlösung nachgewiesen und deuten darauf hin, dass die Wirkung mit fortgesetzter Behandlungsdauer noch weiter zunehmen könnte", so MHH-Pneumologe Felix Ringshausen. Er hofft, dass eine größere und längere Studie diese Beobachtung bestätigt und die Therapie künftig hilft, die Lebensqualität vieler Patienten langfristig zu verbessern.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-313
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|