pte20231031010 Medizin/Wellness, Umwelt/Energie

USA: Mehr Herz-Kreislauf-Tote wegen Hitze

Einhalten der gesteckten Klimaziele wichtig - Menschen über 65 Jahre besonders gefährdet


Ausgetrockneter Boden: Extreme Hitze hat Folgen für die Gesundheit (Foto: pixabay.com, Maud Correa)
Ausgetrockneter Boden: Extreme Hitze hat Folgen für die Gesundheit (Foto: pixabay.com, Maud Correa)

Philadelphia (pte010/31.10.2023/10:30)

Bis zur Mitte des Jahrhunderts dürften sich die Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund extremer Hitze in den USA mehr als verdoppeln. Ohne eine Verringerung der Treibhausgasemissionen könnte sich die Zahl der Betroffenen sogar verdreifachen, besagt eine Studie unter der Leitung von Sameed Khatana von der University of Pennsylvania und dem Philadelphia Veterans Affairs Medical Center. Der Experte betont, dass der Klimawandel und dessen Begleiterscheinungen eine zunehmend wichtige Rolle für die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt spielen wird.

Gesundheitliche Chancengleichheit

"Beim Klimawandel handelt es sich auch um ein Problem der gesundheitlichen Chancengleichheit. Bestimmte Menschen und Populationen werden in einem unverhältnismäßig großen Ausmaß betroffen sein. Dadurch dürften sich auch die in den USA bereits bestehenden Ungleichheiten im Gesundheitsbereich weiter verstärken", mahnt Khatana.

Basierend auf früheren, sehr genauen Studien haben die Forscher Modelle für künftige Treibhausgasemissionen und die demografische Zusammensetzung der US-Bevölkerung eingesetzt, um für den Zeitraum von 2026 bis 2065 Schätzungen der möglichen Auswirkungen von extremer Hitze auf Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erstellen.

Die rückblickenden Ergebnise: Zwischen 2008 und 2019 stand extreme Hitze jährlich mit 1.651 zusätzlichen Todesfällen in Zusammenhang. Auch wenn die derzeit vorgeschlagenen Verringerungen der Treibhausgasemissionen vollständig umgesetzt werden, werden die weiteren Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zur Baseline um 162 Prozent höher sein. Werden die Maßnahmen nicht umgesetzt, steigt der Prozentsatz der zusätzlichen Todesfälle in den kommenden Jahrzehnten auf 233 Prozent an.

Minderheiten leiden besonders stark

In Abhängigkeit davon, wie aggressiv die Strategien zur Verringerung der Treibhausgasemissionen umgesetzt werden, wird bei Erwachsenen über 65 Jahren projiziert, dass es zu einem um 2,9 bis 3,5 höheren Anstieg der Todesfälle kommen wird als bei Personen zwischen 20 und 64 Jahren. Bei nicht-hispanischen Schwarzen wird es einen prognostizierten Anstieg der Todesfälle aufgrund extremer Hitze in Verbindung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das 3,8- bis 4,6-Fache kommen als bei nicht-hispanischen weißen Erwachsenen.

Der genaue Wert wird in der Folge von dem Ausmaßt der gegen die Treibhausgasemissionen durchgeführten Maßnahmen abhängen. Bei anderen ethnischen Gruppierungen oder zwischen Männern und Frauen ließen sich keine signifikanten Unterschiede feststellen. Laut Robert Brook von der American Heart Association erscheinen die Projektionen zwar alarmierend. Sie seien jedoch wahrscheinlich konservativ. Details wurden im Fachmagazin "Circulation" veröffentlicht.

(Ende)
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