pts20230707019 Umwelt/Energie, Politik/Recht

ÖNIP hebt PV-Ausbaubedarf deutlich an und zeigt erstmals unmissverständlich den Handlungsauftrag der Bundesländer

Schluss mit Klein-Klein der Bundesländer


Wien (pts019/07.07.2023/12:45)

Das Bundesministerium für Klimaschutz überarbeitete mit dem Entwurf des "integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplans" (ÖNIP) den Ausbaubedarf für Erneuerbare Energieträger bis 2030 und 2040. Der ÖNIP wurde vom Umweltbundesamt erstellt, um den Ausbaubedarf des Stromnetzes zu erheben. Der Plan wird dabei nicht nur dem steigenden Strombedarf gerecht und zieht die Ausbauziele der Erneuerbaren entsprechend nach, sondern rechnet erstmals auch den PV-Ausbaubedarf der einzelnen Bundesländer vor.

Beinahe Verdoppelung des PV-Ausbaubedarfs bis 2030

Um den steigenden Strombedarf in Zukunft tatsächlich erneuerbar decken zu können, muss die PV-Leistung bis 2030 auf 21.000 MWp ausgebaut werden (statt bisher 13.000 MWp, laut EAG aus dem Jahr 2020). Gerade einmal 18 % der notwendigen PV-Leistung sind davon bereits in Österreich installiert. Entsprechend ist der jährliche Zubau von zuletzt 1.000 MWp auf 2.100 MWp zu verdoppeln.

Erstmals klare Ausbauziele für die Bundesländer

Vor allem für die großen Bundesländer wie Niederösterreich (5.600 MWp), Oberösterreich (3.800 MWp) oder die Steiermark (3.300 MWp), ergibt sich damit ein deutlich höherer PV-Ausbaubedarf als bisher im EAG angenommen. Jedoch ist erst ein Bruchteil der Leistung installiert. So hat das Burgenland erst 5 % der PV-Leistung installiert, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und Tirol jeweils nur 15%. Angenommen wird, dass rund 40 % der Leistung auf Gebäude- und Fassadenflächen realisiert werden können. Die restliche Sonnenstromerzeugung muss auf Freiflächen stattfinden. Damit wird deutlich, dass immense Anstrengungen notwendig sind und vor allem die Bundesländer nun über den Erfolg der Stromwende und somit über eine klimafreundliche Energiezukunft entscheiden. Auch die Bundesländer müssen sich zu den neuen Zielen bekennen und ihre Landesziele dementsprechend anheben.

"Wir wiederholen uns, aber mit dem vorliegenden Entwurf des ÖNIPS muss mit dem Klein-Klein der Bundesländer ein für alle Mal Schluss sein. Spätestens jetzt muss bei den Landesregierungen klar angekommen sein, dass alles unternommen werden muss, um in die Gänge zu kommen – neben einer Forcierung des Dachausbaus müssen auch Flächen für den Ausbau der PV vorausschauend ausgewiesen werden", richtet sich Herbert Paierl, Vorstandsitzender des Bundesverbands Photovoltaic Austria (PV Austria), an die Länder. Vor allem wird mit dem PV-Ausbau 2030 nicht Schluss sein – ganz im Gegenteil, denn bis 2040 ist die PV-Leistung weiter zu verdoppeln, und zwar auf 41.000 MWp.

Ohne Netzausbau keine Zielerreichung

Im präsentierten Entwurf des ÖNIPs geht auch hervor, wo die Ausbaupotenziale der Erneuerbaren bundesweit liegen. "So wird wieder einmal deutlich, dass wir neben der geforderten Anlagenleistung, die Stromnetze dort brauchen, wo Potentiale für erneuerbare Erzeugung existieren. Dafür ist ein umfassender Netzausbauplan notwendig, der die Bereiche mit Potential für Erneuerbare mit einbezieht. Die Netzbetreiber stehen ebenso wie die Bundesländer in Handlungspflicht", zeigt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria, die Dringlichkeit eines umfassenden Netzausbaus auf.

Factsheets zum PV-Zubaubedarf der Bundesländer laut ÖNIP finden Sie unter: https://pvaustria.at/bundeslaender

(Ende)
Aussender: Photovoltaic Austria Bundesverband
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