Bodenschutz-App für deutsche Landwirtschaft
GERICS- und FZJ-Wissenschaftler spielen zwei verschiedene Zukunftsszenarien bis 2050 durch
Interaktive Bodenschutz-Web-App für Hobby-Wissenschaftler veröffentlicht (Bild: fzj.de) |
Geesthacht/Jülich (pte020/16.12.2022/10:30)
Das Climate Service Center Germany (GERICS) am Helmholtz-Zentrum Hereon und das Forschungszentrum Jülich haben eine Bodenschutz-Web-App entwickelt. Diese setzt erste Simulationen mit einem Landoberflächenmodell um und nutzt hierzu Ergebnisse von regionalen Klimamodellen als Eingangsdaten.
Folgen der Bewirtschaftung
Die Bodensimulationen haben die Forscher zunächst für zwei verschiedene Zukunftsszenarien bis 2050 erstellt: Eines mit viel Klimaschutz und damit geringen globalen Treibhausgasemissionen, eines ohne Klimaschutz und damit sehr hohen globalen Emissionen. Dabei führten sie Simulationen sowohl mit herkömmlichen als auch mit alternativen Landbewirtschaftungsformen durch, sodass die Effekte mehrerer Bewirtschaftungsmethoden unter unterschiedlichen Klimawandelbedingungen betrachtet werden können.
Als klimatische Eingangsdaten für die Bodensimulationen wurden bislang ausschließlich Daten eines ausgewählten regionalen Klimamodells verwendet. Um das künftige Spektrum an möglichen Klimaentwicklungen zu berücksichtigen, sind Bodensimulationen mit Eingangsdaten weiterer regionaler Klimamodelle nötig, sagen die Wissenschaftler.
Gezielte Filter implementiert
"Durch Messungen und Prozessverständnis ist bekannt, dass die Bewirtschaftungsform den Kohlenstoffgehalt im Boden positiv beeinflussen kann. Beispielsweise stärkt die Umwandlung von Acker- zu Grünland die Speicherung von Kohlenstoff im Boden. Unsere Modellergebnisse bestätigen das, und die App macht diese Effekte und Zusammenhänge sichtbar", sagt GERICS-Forscherin Tanja Blome.
Sie zeigen ihr zufolge aber auch, dass landwirtschaftlich genutzte Böden in Deutschland unter dem Klimawandel in der Bilanz Kohlenstoff verlieren, das heißt CO2 emittieren, und dass dieser Effekt umso größer ist, je stärker sich die Klimaerwärmung ausprägt. Die Nutzung der Web-App biete die Möglichkeit, die Bodenkohlenstoffmengen unter unterschiedlicher Bewirtschaftung für beide Klimaszenarien interaktiv zu erkunden.
Filter in der neuen App ermöglichen zudem verschiedene Kombinationen, etwa der Größen "Variable", "Bewirtschaftung" oder "Bodentiefe". Entsprechend der ausgewählten Kombination gibt es Karten und Zeitreihen. Zudem lassen sich Parameter der zugrundeliegenden Klimamodellierung untersuchen.
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