pte20230516026 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Arbeitskräftemangel lähmt britische Wirtschaft

Fast alle Unternehmen machen sich laut Finbri-Umfrage Sorgen - Auch Folgen des Brexit und Corona


Verzweifelte Suche nach Mitarbeitern in Großbritannien (Foto: Gerd Altmann, pixabay.com)
Verzweifelte Suche nach Mitarbeitern in Großbritannien (Foto: Gerd Altmann, pixabay.com)

Bournemouth/Newport (pte026/16.05.2023/13:30)

83,51 Prozent der britischen Unternehmer fürchten nach wie vor einen Mangel an Arbeitskräften. Laut einer Umfrage des Finanzberaters Finbri sind deswegen 47,69 Prozent "besorgt" und 35,82 Prozent sogar "stark besorgt". Der Mangel an gering qualifizierten Arbeitskräften aus der EU habe die Unternehmen hart getroffen und sie gezwungen, sich mit neuen Handelsbedingungen und beispiellosen Schwierigkeiten auseinanderzusetzen.

Viele weitere Probleme

Der Mangel an Arbeitskräften ist nicht das einzige Problem. Hinzu kommen laut der Umfrage bei vielen Unternehmen sinkende Produktivität, weniger Einnahmen und ein allgemeiner Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, bestätigt Stephen Clark, Bridging Loan Broker bei Finbri.

Eine weitere Umfrage des Office for National Statistics (ONS) zeigt zudem, dass 13,3 Prozent der britischen Unternehmen konkret mit einem Arbeitskräftemangel konfrontiert sind. Am stärksten betroffen sind das Beherbergungs- und Gaststättengewerbe (35,5 Prozent) sowie das Baugewerbe (20,7 Prozent).

1,19 Mio. offenen Stellen

Der Arbeitskräftemangel erschwert es Unternehmen, sich zu entwickeln, zu investieren und zu wachsen, so Finbri. Unternehmer müssten alternative, oft teurere Wege finden, um die 1,19 Mio. offenen Stellen zu besetzen, betont das Finanzmaklerunternehmen und stellt fest, dass die COVID-19-Pandemie die Situation verschärft hat. Viele Unternehmen hätten Mitarbeiter suspendiert oder entlassen, wodurch die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte verringert wurde.

Laut dem ONS ist einer von 20 Menschen in Großbritannien, die weder arbeiten noch einen Job suchen, von Long Covid betroffen, leiden also unter den langfristigen schweren Auswirkungen einer Corona-Infektion. Zudem bereitet das punktebasierte Einwanderungssystem Sorgen, das nach dem Brexit eingeführt wurde. Es reguliert, wer nach Großbritannien einreisen und eine Beschäftigung finden darf.

Um dieses Problem anzugehen, hat der Schatzkanzler Reformen vorgeschlagen, um Menschen zur Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermutigen, darunter jene mit anhaltenden Erkrankungen, Eltern, Menschen ab 50 Jahren, Menschen mit Behinderungen und diejenigen, die mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden. Die Regierung erwägt auch, ein spezielles Visum für Gelegenheitsarbeiter in der Landwirtschaft zu entwickeln.

(Ende)
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