pte20240718001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Britische Jugendliche mögen Hochverarbeitetes

Umfeld spielt laut University of Cambridge bei den Essentscheidungen eine überaus wichtige Rolle


Burger: Schnelle und ungesunde Kalorien in Großbritnannien beliebt (Foto: pixabay.com, Pexels)
Burger: Schnelle und ungesunde Kalorien in Großbritnannien beliebt (Foto: pixabay.com, Pexels)

Cambridge (pte001/18.07.2024/06:05)

Bei Jugendlichen entfallen rund zwei Drittel ihrer täglichen Kalorienaufnahme auf hochverarbeitete Lebensmittel (UPFs). Das zeigt eine Studie unter der Leitung der Medical Research Council Epidemiology Unit at the University of Cambridge. Am höchsten fällt der Konsum derartiger Lebensmittel bei jungen Menschen aus benachteiligten Verhältnissen aus, jenen mit einer weißen ethnischen Zugehörigkeit und einem niedrigeren Alter. Bei UPFs handelt es sich um Nahrungsmittel, die aus Industriestoffen hergestellt wurden und Zusätze wie Konservierungsstoffe, Süß- und Farbstoffe sowie Aromen und Emulgatoren enthalten.

3.000 Jugendlichen analysiert

Obwohl es bei diesen Produkten große Unterschiede gibt, weisen sie eher auf eine schlechte Qualität der Ernährung hin und enthalten größere Menge an zugesetzten Zuckern, gesättigtem Fett und Natrium sowie weniger Ballaststoffe, Protein und sie verfügen über einen geringeren Mikronährstoffgehalt. Hochverarbeitete Lebensmittel wurden bereits als ein wesentlicher Motor für den weltweiten Anstieg bei Krankheiten wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Krebs genannt.

Für die aktuelle Studie haben die Forscher die Daten der Ernährungstagebücher von fast 3.000 Jugendlichen analysiert, die 2008/09 sowie 2018/19 an der "UK National Diet and Nutrition Survey" teilnahmen. Der untersuchte Zeitraum umfasste vier Tage. Die im "European Journal of Nutrition" veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, dass rund 68 Prozent der Energiezufuhr der Jugendlichen aus UPFs bestanden.

Zwischen 2008/09 und 2018/2019 kam es jedoch zu einem leichten Rückgang von 68 Prozent auf 63 Prozent. Der Beruf der Eltern, die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe sowie die Region in Großbritannien, in der die Jugendlichen lebten, beeinflussten die Kalorienaufnahme mittels hochverarbeiteter Lebensmittel. Benachteiligte Jugendliche konsumierten mit 68,4 Prozent mehr UPFs als Kinder von besser gestellten Familien. Hier lag der Prozentsatz aber noch bei 63,8 Prozent.

Pubertät festigt Verhaltensweisen

Mit 59 Prozent versus 67,3 Prozent entfiel bei Jugendlichen mit einer nicht-weißen ethnischen Zugehörigkeit ein etwas geringerer Anteil der täglichen Kalorienaufnahme auf hochverarbeitete Lebensmittel. Jugendliche, die im Norden Englands lebten, nahmen mit 67,4 Prozent etwas mehr UPFs zu sich als die jungen Menschen im Süden Englands und in London, und zwar 64,1 Prozent. Auch beim Alter zeigten sich Unterschiede.

Jugendliche mit 18 Jahren konsumierten mit 63,4 Prozent etwas weniger UPFs als Kinder mit elf Jahren. In dieser Altersgruppe lag der Anteil an derartigen Lebensmitteln bei der täglichen Kalorienaufnahme bei 65,5 Prozent. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Yanaina Chavez-Ugalde sind diese Forschungsergebnisse auch deshalb von großer Bedeutung, weil in der Pubertät Verhaltensweisen fest verankert werden.

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