pte20250320003 in Leben

Bakterien heilen vielerlei Darmentzündungen

EPFL-Forscher haben Gleichgewicht der Gallensäuren bei Labormäusen wiederhergestellt


Clostridium-scindens-Bakterien im Darm: haben heilende Wirkung (Bild: Kristina Schoonjans, epfl.ch)
Clostridium-scindens-Bakterien im Darm: haben heilende Wirkung (Bild: Kristina Schoonjans, epfl.ch)

Lausanne (pte003/20.03.2025/06:10)

Das Darmbakterium Clostridium scindens hilft bei der Heilung von Darmverletzungen, indem es das Gleichgewicht der Gallensäuren wiederherstellt, sagen Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Das Bakterium lasse sich möglicherweise nutzen, um durch einen medizinischen Eingriff die Darmflora zu verbessern, damit beispielsweise Colitis ulcerosa (CU), eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, besser heilt.

Bisher viele Nebenwirkungen

Der menschliche Darm beherbergt Bio. von Bakterien, die eine entscheidende Rolle bei der Verdauung, der Immunität und der allgemeinen Gesundheit spielen. Wird dieses mikrobielle Gleichgewicht gestört, kann dies zur Entwicklung chronischer Krankheiten wie Colitis ulcerosa beitragen. Bei einigen Patienten bieten die derzeitigen Behandlungsmethoden nur eine begrenzte Linderung oder sind mit erheblichen Risiken verbunden, einschließlich einer Störung des Immunsystems.

Kristina Schoonjans und Rizlan Bernier-Latmani wollten herausfinden, wie sich die Darmflora nutzen lässt, um Krankheiten zu verhindern und sie zu heilen, wenn sie einmal ausgebrochen sind. Sie konnten zeigen, dass die Ergänzung des Darms mit Clostridium scindens die Heilung von Dickdarmentzündungen verbessert und eine neue potenzielle Therapie für CU und verwandte Erkrankungen ist.

Erfolgreicher Test an Mäusen

Die Forscher haben ihre Hypothese an Mäusen mit Kolitis getestet. Dieses Krankheitsmodell ahmt CU nach. Sie führten Clostridium scindens bei einigen Mäusen ein, während sie andere unbehandelt ließen. Das Team überwachte dann die Genesung der Tiere, indem es den Gewichtsverlust, die Dickdarmentzündung und die Marker für die Darmheilung maß. Mäuse, die Clostridium scindens erhalten hatten, erholten sich schneller, zeigten eine geringere Entzündung und eine verbesserte Regeneration der Darmschleimhaut.

"Unsere Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von Strategien zur Modulation des Gallensäurestoffwechsels und zur Förderung der Darmheilung", sagt Biowissenschaftler und Postdoc Antoine Jalil, der zum Team gehört. Im Gegensatz zu herkömmlichen Behandlungsmethoden, die sich auf die Unterdrückung von Entzündungen konzentrieren, zielt dieser Ansatz auf das zugrundeliegende Problem ab: die eingeschränkte Fähigkeit des Darms, sich selbst zu heilen.

(Ende)
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