pte20240813002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Enzym-Blockade verbessert das Gedächtnis

Forscher identifizieren Histondeacetylase 3 - Altersbedingte Vergesslichkeit bald zu beheben


Gedächtnisprobleme: neuer Therapieansatz in Sichtweite (Bild: Rosy, pixabay.com)
Gedächtnisprobleme: neuer Therapieansatz in Sichtweite (Bild: Rosy, pixabay.com)

University Park (pte002/13.08.2024/06:00)

Das Blockieren des Enzyms Histondeacetylase 3 verbessert altersbedingte Gedächtnisprobleme. Das hat ein Team um Janine Kwapis von der Pennsylvania State University und ihrem Doktoranden Chad Smies herausgefunden, vorerst allerdings nur bei Mäusen. Doch die Forscher sind zuversichtlich, dass sie bei Menschen das gleiche Ergebnis erzielen. Details sind in "Frontiers in Molecular Neuroscience" nachzulesen.

Ältere Mäuse werden jung

Wenn es blockiert wurde, waren ältere Mäuse besser in der Lage, neue Infos aufzunehmen und zeigten ähnliche Leistungen wie ihre jüngeren Artgenossen. Die Ergebnisse könnten zur Entwicklung potenzieller therapeutischer Ziele zur Verbesserung der kognitiven Flexibilität im Alter führen, so die Forscher.

"Es ist wichtig zu verstehen, was auf molekularer Ebene während einer Gedächtnisaktualisierung geschieht, da die meisten unserer Erinnerungen Aktualisierungen sind. Wir bauen ständig auf Dingen auf, die wir bereits wissen, und verändern gespeicherte Erinnerungen", so Kwapis.

Wird eine neue Information aufgenommen, stellt sich das Gehirn neu ein, um dieses durch Konsolidierung zu erhalten. Die Zellen exprimieren Proteine an der Synapse, dem Spalt zwischen den Neuronen, der die Kommunikation zwischen den Nervenzellen ermöglicht, und verbinden so die Zellen, die bei der Gedächtnisbildung aktiviert werden. Wird die Erinnerung abgerufen, werden diese Zellen dann gleichzeitig aktiv.

Auffrischen von Informationen

"Wenn man mit neuen Informationen konfrontiert wird, muss man die vorhandenen aus dem Speicher holen und schwächen, damit das Gehirn in die Lage versetzt wird, neue Informationen aufzunehmen. Sobald die neuen Informationen im Gehirn angekommen sind und die neuen Neuronen integriert sind, werden sie wieder gespeichert", sagt Kwapis. Dieser Prozess, der als Rekonsolidierung bezeichnet wird, verliere mit zunehmendem Alter an Effektivität.

Die Forscher haben auch herausgefunden, dass die medikamentöse Blockierung von HDAC3 altersbedingte Gedächtnisbeeinträchtigungen reduziert, ohne das ursprüngliche Gedächtnis zu beeinträchtigen. "Wenn diese Mechanismen das Gedächtnis bei normaler Alterung verbessern, könnten sie möglicherweise auch bei Krankheiten wie Alzheimer und Demenz helfen", meint Kwapis abschließend.

(Ende)
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