pte20240816005 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Krebs: Schnelltest prognostiziert Risiko erneuter Kopf-Hals-Tumore

Klinische US-Studie mit Patienten aus Krebszentren beweist hohe Aussagekraft von zwei Biomarkern


Kopf-Hals-Tumore: Männer doppelt so häufig betroffen (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Kopf-Hals-Tumore: Männer doppelt so häufig betroffen (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Miami (pte005/16.08.2024/10:30)

Der auf einer Mundspülung basierende Test für die Erkennung von Biomarkern könnte bei Patienten mit in Kopf-Hals-Tumoren in Zukunft die Vorhersage eines Wiederauftretens der Krankheit ermöglichen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Sylvester Comprehensive Cancer Centers, der UC San Diego Health und weiterer Krebszentren gekommen. Laut der korrespondierenden Autorin Elizabeth Franzmann standen erhöhte Werte von einem von zwei Biomarkern mit einer erneuten Erkrankung in Zusammenhang. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Fachmagazin "JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery" veröffentlicht.

Rasche Diagnose entscheidend

Auf Kopf-Hals-Tumore entfallen allein in den USA fast vier Prozent aller Krebserkrankungen. Sie werden laut dem National Cancer Institute am häufigsten nach dem 50. Geburtstag diagnostiziert. Eine Erkrankung ist bei Männern fast doppelt so wahrscheinlich wie bei Frauen. Zudem kann es, so der korrespondierende Autor Joseph Califano III, sehr schwer zu unterscheiden sein, ob es sich beim Krankheitsbild um nach der Behandlung auftretende Veränderungen oder eine erneute Erkrankung handelt. Franzmann betont, wie wichtig es ist, eine erneute Erkrankung so rasch wie möglich zu diagnostizieren. Damit können die Morbidität und Mortalität begrenzt werden.

Zuvor hatte die Forscherin bereits untersucht, wie mittels Biomarkern in Mundspülungen das Risiko einer Person an oralen oder oropharyngealen Tumoren zu erkranken, beurteilt werden kann. Dabei handelt es sich um die verbreitetsten Tumore im Kopf- und Halsbereich. Die Wissenschaftler konnten in der Folge einen Zusammenhang mit zwei entscheidenden Biomarkern nachweisen, und zwar bei CD44, einem tumorinitiierenden Molekül sowie den Werten des Gesamtproteins.

Im Rahmen der aktuellen Studie wurde untersucht, ob diese beiden Biomarker bei diagnostizierten Patienten eine Wiederkehr der Erkrankung vorhersehen können. An der folgenden klinischen Studie nahmen mehr als 160 Patienten aus verschiedenen Krebszentren teil. Diesen Personen wurden bis zu 18 Monate nach der Erstbehandlung Proben einer Mundspülung zur Verfügung gestellt. Für den Nachweis der Biomarker verwendeten die Forscher Labortests und experimentelle Lateral-Flow-Tests. Ihre Technologie ist ähnlich wie bei auf Sticks basierenden Schwangerschaftstest oder Tests zum Nachweis von COVID-19.

Risiko bis 65 Prozent höher

Die Laborergebnisse belegten einen Zusammenhang zwischen den Werten der Biomarker und einem späteren Wiederauftreten der Krebserkrankung. "Im Vergleich mit Patienten, die drei Monate nach der Behandlung normale Proteinwerte aufwiesen, war das Risiko bei einem doppelt so hohen Proteinwert geschätzt um 65 Prozent höher." Patienten mit einem drei Mal so hohen CD44 verfügten geschätzt über ein um 62 Prozent höheres Risiko einer erneuten Erkrankung. Die Wissenschaftler arbeiten bereits an einem kostengünstigen Test für den Nachweis dieser Biomarker. Laut Franzmann wäre es ein großer Vorteil, wenn dieser Test in der Praxis durchgeführt werden kann und das Ergebnis sehr rasch zur Verfügung steht.

(Ende)
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