pte20000215006 in Leben

Mozart starb an rheumatischem Fieber

Todesursache anhand von Briefen und Berichten festgestellt


Davis/Kalifornien (pte006/15.02.2000/09:15) Nach mehr als 200 Jahren wilder Spekulationen und Verdächtigungen ist nun der mysteriöse und frühzeitige Tod von Wolfgang Amadeus Mozart vermutlich geklärt. Eine heute so unbekannte Krankheit wie rheumatisches Fieber soll für das Ende des brillanten und außergewöhnlich produktiven Komponisten, der 1791 im Alter von nur 35 Jahren starb, verantwortlich gewesen sein. "Mozart war vermutlich das Opfer eines akuten Anfalls von rheumatischem Fieber", ist das Ergebnis der medizinischen Detektivarbeit http://www.medizin-netz.de/icenter/rFieber.htm von Faith T. Fitzgerald, Internistin und Professsorin für Medizin an der University of California http://www.ucdavis.edu/ in Davis.

"Weil Mozart so ein großartiger und berühmter Man war, neigen wir dazu, nach einem außergewöhnlichen Grund für sein Ableben zu suchen", stellt Fitzgerald fest. "Die Tatsachen sprechen allerdings für eine Krankheit, die zu Mozarts Zeit eine sehr häufige Todesursache war." Die Diagnose erstellte Fitzgerald durch sorgfältige Analyse der Krankengeschichte, die auf von Mozarts Familie und Ärzten verfassten Berichten basiert.

Gemäß diesen Zeugen wurde der Komponist plötzlich von hohem Fieber und starken Kopfschmerzen heimgesucht und entwickelte einen Hautausschlag sowie Schwellungen der Arme und Beine. Mozart, der bei klarem Verstand blieb, soll im Verlauf seiner Krankheit ständig reizbarer geworden sein. In der zweiten Woche seiner Krankheit litt Mozart an schwerem Erbrechen und Diarrhö. Sein Körper schwoll derart an, dass seine Kleidung nicht mehr passte und er Hilfe brauchte, um auch nur aufrecht im Bett zu sitzen.

Nach Fitzgeralds Ansicht scheiden Nierenversagen und Leberschäden als Todesursachen aus, weil Mozarts mentale Fähigkeiten erhalten blieben und er keine Anzeichen von Gelbsucht zeigte. Auch Typhus ist vermutlich nicht für sein Ableben verantwortlich, da seine gastrointestinalen Probleme nicht schwerwiegend genug waren. Rheumatisches Fieber das Mozarts Herz schwächte und durch Zurückhalten von Wasser im Gewebe die extremen Schwellungen verursachte, erscheint der Medizinerin als viel plausibler. Vermutlich war sein Herz schon durch zwei Anfälle von rheumatischen Fieber als Kind und als junger Mann vorbelastet. (spektrum)

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