Gewerbeverein: Österreichs lausige Pressefreiheit wird gar nicht bedauert!
Im weltweiten Zensur-Ranking nehmen wir den beschämenden Platz 26 ein.
Wien (pts006/28.10.2002/08:33) Klar, dass es den heimischen Zeitungen kaum einer Zeile wert ist, über den lausigen 26. Platz beim Ranking der Pressefreiheit durch die Organisation "Reporter ohne Grenzen" zu berichten. Damit beweisen die österreichischen Zeitungen, dass sie Pressefreiheit so meinen, wie sie diese auch ausüben: Indem sie selbst jede Kritik an den Medien - also an sich selbst - zensurieren, so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Wenn im Ranking Staaten wie Slowenien, Costa Rica, die USA (mit nur einer überregionalen Tageszeitung), Griechenland, Ecuador, Benin, Uruguay, Chile, Ungarn und Südafrika - um nur einige Exoten zu nennen - Österreich hinter sich lassen, ist das ein aufrüttelnder Befund.
Als klare Ursache für diese niederschmetternden Erkenntnis kann man wohl die Tatsache erkennen, dass Österreich mit Presseförderung in Millionen-Euro-Höhe Zeitungen zu willfähigen Werkzeugen der Mächtigen in Österreich umfunktionierte. Am Beginn des weltweiten Unikates der Presseförderung steht der Sündenfall "Arbeiter-Zeitung". In der Folge wurden die Zeitungen dann immer mehr mit öffentlichen Mitteln unterstützt, um deren Kritikfähigkeit am System auf ein Minimum zu reduzieren und sie in die Abhängigkeit zu drängen.
Wie meinte doch vor zweieinhalb Jahren Jörg Haider so trefflich zur Presseförderung: "Die Hand, die einen füttert, soll man nicht beißen. Wenn ich einen Hund füttere und der beißt mich, dann füttere ich ihn nicht mehr, sonst beißt er mich ja wieder." Das haben sich unsere Zeitungen sehr wohl zu Herzen genommen und verhalten sich jetzt anständig, wie dressierte Hunderln.
Der ÖGV merkt natürlich auch klarerweise, woher bei der Berichterstattung in diesem Land der Wind weht. Tageszeitungen bringen äußerst selten kritische ÖGV-Anmerkungen. Regionalzeitungen sind da schon weniger heikel - es steht ja weniger oder gar kein Fördergeld am Spiel.
Der ÖGV sieht sich durch das nun unabhängig ermittelte erschütternde Maß an Pressefreiheit ermutigt und ermuntert, weiterhin seine Medienaussendungen via Pressetext Austria und einem Verteiler direkt an kritische Bürger - die Zensur hassen - zu transportieren. Die zahlreichen Remails dazu geben uns Recht, dass wir auf dem richtigen Weg gegenüber den Gekauften liegen - und das seit 163 Jahren!
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