pts20021120007 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Von wegen sozialer Wärme im Umfeld der SPÖ

SP-dominierte Gewerkschaften sind wohl die brutalsten Arbeitgeber


Wien (pts007/20.11.2002/08:35) Wirtschaftsexperte von eigenen Gnaden und sozialer Wärmestrahler - dem auch schon einmal ein Parteifreund Kühlschrank-Qualifikation nachsagte - Alfred Gusenbauer meinte also in der ORF-Pressestunde vergangenen Sonntag: "...... jeder einzelne Arbeitslose ist für mich ein Einzelschicksal....hier geht es um einzelne Menschen......etc.".

Die Glaubwürdigkeit des Mitgefühls ist - jedenfalls für den Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) - schwer nachvollziehbar. Lasen wir doch einige Tage vor Gusenbauers TV-Auftritt im WirtschaftsBlatt: "In der Druckbranche bahnt sich eine Konzentrationswelle an. Eine zentrale Rolle spielen dabei die SP- und ÖGB-dominierten Druckereien Elbemühl/Tusch und Leykam Medien AG."

"Was seit Tagen als Branchengerücht kursiert, wurde dem WirtschaftsBlatt nun inoffiziell von SPÖ-Insidern bestätigt." Eine Fusion steht ins Haus. Leider in der krisengeschüttelten Print-Szene eine Notwendigkeit.

Die ÖGB-Druckerei Elbemühl hat vor eineinhalb Jahren den Konkurrenten Tusch übernommen. Durch die damit verbundenen Umstrukturierungen wurde fast ein Drittel der ursprünglich 480 Mitarbeiter abgebaut. Personal-Kürzungen müsste es auch nach der nunmehrig geplanten Fusion geben.

Franz Bittner, Chef der Gewerkschaft Druck, Journalismus, Papier und gleichzeitig Chef der Wiener Gebietskrankenkasse forderte bereits früher Strohal und Elbemühl zu einem Joint Venture auf.

Der ÖGV steht zu einer sinnvollen Drucklösung und damit verbundenen Synergieeffekten. Wo bleibt aber das kombinierte Kühl-/Wärmeaggregat Gusenbauer, wenn es bei einem SP-gewerkschaftsnahen Unternehmen einmal Redimensionierungen gibt: Ist da auch jeder einzelne Arbeitslose für ihn ein Einzelschicksal? Da wird wohl eloquent drübergeredet und die bösen hartherzigen Kapitalisten werden angeprangert.

Hauptsache, Genosse Franz Bittner hat gleich zwei Jobs: Boss der WGKK und in der Gewerkschaft. Braucht er doch, der Fast-Sozialfall! Da kommt es doch auf die paar hundert ÖGB-nahen Drucker mit Null-Job wirklich nicht an!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
|